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Diagnostische und prognostische Bedeutung neuer, durch Proteomics-Analysen erfasster Biomarker in Kopf-Hals-Tumoren
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Einleitung: Das Ziel der molekularen Klassifizierung der Plattenepithelkarzinome des Kopf-Hals-Bereichs und der Mundhöhle ist es, die Diagnostik und Prognostik dieser sehr heterogenen Tumoren zu verbessern und zu einer individualisierten Therapie beizutragen.
Methoden: Die Primärtumoren von 91 Patienten, tumor-umgebende Schleimhäute eines Teils der Patienten sowie eine Kontrollgruppe gesunder Schleimhäute wurden mittels SELDI-TOF MS dem Protein-Profiling unterzogen. 72 Proteinpeaks, von denen wir 16 identifizieren konnten, wurden auf ihre Beziehung zu klinischen Parametern, insbesondere dem Überleben der Patienten, untersucht.
Ergebnisse: Mehrere Proteinpeaks zeigten bereits in tumor-fernen Schleimhäuten eine differenzielle Expression (hoch-reguliert und herunter-reguliert). Für das Überleben der Patienten hatten diese Peaks jedoch keine Bedeutung, darunter auch die Gruppe der S100-Proteine und die Defensine. Eine weitere Gruppe von Peaks zeigte erst in den tumor-nahen Schleimhäuten und den Tumoren eine differenzielle Expression. Unter diesen Peaks waren 8 in der univariaten Analyse signifikant mit dem Überleben der Patienten korreliert. In der multivariaten Analyse erwiesen sich 2 Peaks, darunter das mit p53 interagierende Stratifin, als unabhängige prognostische Faktoren.
Schlussfolgerungen: Die zuerst genannten Peaks sind diagnostisch wertvoll, um den Prozess der Feldkanzerisierung darzustellen und das Problem der Minimal Residual Disease anzugehen. Stratifin wird hier zum ersten Mal als potenzieller prognostischer Faktor für Kopf-Hals-Tumoren beschrieben. Die Proteomics-Analysen lieferten wertvolle neue Erkenntnisse zur Tumorbiologie und wir konnten neue diagnostische und prognostische Faktoren identifizieren.