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Chemoprävention durch Polyphenole in Patienten mit Kopf-Hals-Karzinomen
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Hintergrund: In den letzten Jahrzehnten wurde eine Vielzahl neuer chemischer Verbindungen identifiziert, für die ein präventiver Effekt im Zusammenhang mit der Krebs-Entstehung vermutet wird. Im Vordergrund stehen dabei Polyphenole, die v.a. in pflanzlichen Nahrungs- und Genussmitteln vorkommen. Eingehende Studien zeigen, dass Polyphenole als Radikalfänger, Enzym-Inhibitoren und –Induktoren, sowie antimutagen wirken. Unsere Untersuchung hat das Ziel, den Einfluss dieser Substanzen auf DNA-Schädigungen in humaner oropharyngealer Schleimhaut durch Tabakkarzinogene zu testen. Hierzu wurden Epigallocatechingallat, das v.a. in grünem Tee vorkommt, und Tannin, das in besonderem Maße in Rotwein vorhanden ist, eingesetzt.
Material und Methoden: Es wurden Miniorgankulturen oropharyngealer Schleimhaut hergestellt, um die wiederholte Inkubation der Zellen zu ermöglichen. Nach dreimaliger Inkubation der Miniorgankulturen mit den Polyphenolen, wurden die Zellen mit dem Tabakkarzinogen Benzo[a]pyren-7,8-dihydrodiol-9,10-epoxid (BPDE), dem aktiven Metabolit des Benzo[a]pyren geschädigt. Das Ausmaß der DNA-Schädigung wurde mit dem Comet Assay dargestellt.
Ergebnisse: Durch dreimalige Präinkubation der Miniorgankulturen mit Epigallocatechingallat bzw. mit Tannin konnte der durch BPDE-induzierte DNA-Schaden signifikant reduziert werden.
Schlussfolgerung: Die getesteten Polyphenole haben einen DNA-protektiven Einfluss auf Schädigungen, die BPDE an humaner DNA verursacht. Aufgrund der ubiquitären Verbreitung von schädigenden Umweltfremdstoffen spielt die Chemoprävention ein bedeutende Rolle in der Reduktion von DNA-Schäden in der Schleimhaut des Kopf-Hals-Bereiches. Epigallocatechingallat und Tannin sind in diesem Zusammenhang zwei vielversprechende Chemopraeventiva.