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77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Veränderungen der Riechfunktion bei postviralen und posttraumatischen Riechstörungen durch Vitamin A: eine doppelblinde, placebo-kontrollierte Studie

Meeting Abstract

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  • corresponding author Katja Lill - Olfaktologie/Gustologie HNO-Klinik Universitätsklinik "Carl Gustav Carus" Dresden, Dresden
  • Jens Reden - Olfaktologie/Gustologie HNO-Klinik Universitätsklinik "Carl Gustav Carus" Dresden, Dresden
  • Thomas Hummel - Olfaktologie/Gustologie HNO-Klinik Universitätsklinik "Carl Gustav Carus" Dresden, Dresden

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod321

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod321.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Lill et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die vorliegende Analyse basiert auf Daten einer doppelblinden, randomisierten, placebokontrollierten Studie zur Untersuchung der Wirksamkeit von Vitamin A bei postviralen und posttraumatischen Riechstörungen. Der Wirkmechanismus beruht dabei vermutlich auf der Förderung der Reparatur und Regeneration des peripheren olfaktorischen Systems.

Material und Methoden: Dazu wurden 60 Patienten (Alter 20-70 Jahre, mittleres Alter 52 Jahre) in eine Placebo- (7 Männer, 19 Frauen) und eine Verumgruppe (6 Männer und 20 Frauen) unterteilt. Es wurde bei jedem Patienten eine standardisierte Anamnese durchgeführt. Die Riechfunktion wurde mithilfe der „Sniffin’ Sticks“, einer etablierten Methode zur Untersuchung der Riechschwelle, der Diskrimination und Identifikation von Gerüchen, erfasst. Vitamin A wurde in einer Dosis von 10.000 IE/d für die mittlere Dauer von 3 Monaten verordnet. Im Mittel wurde die zweite Untersuchung 5 Monate nach Einschluss des Patienten durchgeführt.

Ergebnisse: 44 % der Patienten berichteten über eine subjektive Besserung der Riechstörung. Bei 27 % der Studienteilnehmer ließ sich eine deutliche Verbesserung der Riechfunktion (≧ 6 Punkte Verbesserung des SDI - Werts) feststellen.

Dennoch führten die Ergebnisse zu keinem signifikanten Unterschied im Vergleich zwischen der Verum- und der Placebogruppe.

Schlussfolgerung: Die Gabe von Vitamin A ist in einer Dosis von 10.000 I.E./d für die mittlere Dauer von 3 Monaten nicht zur Therapie von Riechstörungen empfehlenswert.