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Iatrogene Orbitaläsionen bei Nasennebenhöhlen-Operationen
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Die Literatur enthält zahlreiche Beschreibungen von Schäden des Auges als seltene Komplikationen bei Nasennebenhöhlenoperationen. Die Pathomechanik und die Ursachen iatrogener, orbitaler Läsionen ist bisher kaum systematisch analysiert worden. Ausgewählte Fälle mit iatrogenen Orbitaläsionen wurden retrospektiv untersucht und klassifiziert. Zusätzlich wurde mittels CT, MR und in einem Schädelmodell systematisch der Frage nachgegangen, unter welchen topoanatomischen und operationstechnischen Voraussetzungen iatrogene Orbitaläsionen eintreten können.
Die häufigsten OP-assoziierten Orbitaläsionen betreffen das vordere Drittel der rechtsseitigen lamina papyracea, das mediale Drittel des Orbitabodens sowie das infundibulum. Schäden der Orbitaspitze und des Canalis n.optici sind extrem selten,jedoch meistens irreparabel. Vorbestehende Dehiszenzen der Orbitawand, ein tiefstehender Orbitaboden, ein atypischer processus turbinatus, eine konvexe Biegung der lateralen Nasenwand sowie eine abnorme Siebbeinpneumatisation wurden als Risikofaktoren für eine Orbitaläsion identifiziert. Pathomechanik,Klinik und Heilung der unfallbedingten und der iatrogenen Orbitafraktur unterscheiden sich erheblich.Dennoch können traumatologisch bewährte Konzepte für die Reposition iatrogener Orbitaläsionen verwendet werden.
Schlussfolgerung: Die Pathogenese und die Klinik iatrogener Orbitaläsionen folgen einer bisher wenig beachteten Systematik und sind klassifizierbar. Es lässt sich eine Reihe anatomischer und operationstechnischer Risiken identifizieren, deren Kenntnis zu einer weiteren Reduktion der insgesamt seltenen, iatrogenen Orbitaläsionen beitragen kann. Die Restitution der Schäden ist unterschiedlich und korreliert nur bedingt mit dem Initialbefund.