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Rasterelektronenmikroskopische und röntgenspektrometrische Untersuchungen von Silikongehörgangsfolien
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Bei Ohroperationen werden zur Schienung des Gehörganges in der Regel über 2 bis 3 Wochen Silikonfolien eingelegt. Über die materiellen Veränderungen dieser Folien ist bisher wenig bekannt. Ziel dieser Arbeit war es Silikongehörgangsfolien auf Oberflächenveränderungen durch Superinfektion oder Materialabbau zu untersuchen.
Methode: Es wurden 15 Folien mit einer Liegedauer zwischen 10 und 21 Tagen untersucht. Die Folien wurden nach Entnahme aus dem Gehörgang fixiert, getrocknet und abschließend mit Gold überzogen. Zur Oberflächenuntersuchung wurden Elektonenmikroskope verwendet. Die oberflächlichen Ablagerungen wurden mit einem EDX-Mikroanalysesystem analysiert.
Ergebnisse: Bereits vor Gebrauch fanden sich auf den sterilen Silikonfolien elektronen-mikroskopisch nachweisbare Oberflächenunregelmäßigkeiten. Nach Einbringen der Folien in den Gehörgang konnte dann im Laufe der Zeit eine Anlagerung von Zellen mit Filopodien auf der Oberfläche nachgewiesen werden. Es zeigte sich, daß die Materialintegrität unter Ablösung schuppenförmiger Fragmente oberflächlich herabgesetzt wurde. In der Tiefe blieb das Material jedoch unbeschadet. In der röngenspektrometrischen Analyse ließen sich weder die Elemente Calcium, Magnesium noch Kalium oder Natrium finden, die einen Rückschluß auf eine Kalzifikation zulassen. Vereinzelt konnte Stickstoff als Hinweis auf eine Besiedelung mit organischem Material nachgewiesen werden.
Schlußfolgerung: Silikongehörgangsfolien sind zur Einlage in den Gehörgang in Bezug auf ihre Haltbarkeit gut geeignet, da die oberflächlichen Ablösungseffekte im Beobachtungszeitraum marginal waren und somit insgesamt vernachlässigt werden können.