gms | German Medical Science

77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Otogene endokranielle Komplikationen. Gegenwärtige Diagnostik und Behandlungsstrategie

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod267

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod267.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Korol.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Otogene endokranielle Komplikationen sind in westlichen Ländern heutzutage sehr selten geworden; da hier eine frühe Diagnostik und rechtzeitige Sanierung des Herdes möglich ist. Die HNO-Klinik der Belorussischen medizinischen Akademie für Fortbildung hingegen versorgt etwa 1,5 Mio. Menschen. Viele davon leben in kleinen Orten, an denen keine spezialisierte medizinische Hilfe geleistet werden kann.

Im Zeitraum von 1991 - 2005 haben wir 141 Patienten mit otogenen endokraniellen Komplikationen versorgt (Patienten, bei denen im Rahmen der Radikaloperationen ein epidurales Empyem, perisinöse Abszesse oder eine Pachymeningitis gefunden wurden, nicht mitgerechnet). Die klinischen Bilder der endogenen endokraniellen Komplikationen sind arm an spezifischen Symptomen, einige Patienten beklagten jedoch eine Zunahme des Ohrflusses und eine Verstärkung der Kopfschmerzen tief im Ohr beklagten.

Mikrobiologische Untersuchungen bestätigten, dass in fast allen Fällen eine Mittelohrentzündung ursächlich war. Das Spektrum der Erreger ergab sich wie folgt: Staphylococcus aureus: 32,2%; Streptococcus pneumonie: 18,6%; Anaerobier (Clostridium): 16,1%; Proteus vulgaris: 13,6%; Pseudomonas aeroginosa: 12,3%; Haemophilus influenzae: 3,1%; andere:- 4,1%. Klinisch lagen folgende Erkrankungen vor (Anzahl): Meningitis: 81; Hirn- und Kleinhirnabszess: 32; Sinusthrombose: 15; kombinierte:

3. Das Krankheitsbild der endogenen endokraniellen Komplikationen hat sich geändert. Die entscheidende Rolle in der Diagnosestellung spielen der Liquorbefund und bildgebende Verfahren (CT und MRT). Bei frühzeitiger Diagnostik und rechtzeitiger operative Behandlung können 92% der Betroffenen gerettet wurden. Die wichtigste Maßnahme ist die Ausschaltung des Ausgangsherdes durch eine Radikaloperation sowie Eröffnung und Drainage der Überleitungswege von eitrigen Prozessen ins Endokranium. Eine zusätzliche Antibiotikatherapie steigert die Effektivität der chirurgischen Maßnahmen.