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77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Radiologische Darstellung einer Fistel des lateralen Bogenganges mittels digitaler Volumentomographie

Meeting Abstract

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  • Martin Bremke - HNO-Klinik/Philipps Universität, Marburg
  • corresponding author Carsten Dalchow - HNO-Klinik - Philipps Universität, Marburg
  • Siegfried Bien - Abteilung für Neuroradiologie - Philipps Universität, Marburg
  • Jochen A. Werner - HNO-Klinik - Philipps Universität, Marburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod242

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod242.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Bremke et al.
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Gliederung

Text

Die digitale Volumentomographie (DVT) stellt eine Weiterentwicklung der Panoramatomographie dar. Durch die hohe Ortsauflösung von 0,125mm können kleinste ossäre Veränderungen insbesondere des peripheren Vestibularorgans bereits frühzeitig erkannt werden.

Zwischen Mai 2003 und August 2005 wurden 435 Patienten mittels DVT (Accu-I-tomo, Morita, Japan) untersucht. Bei sechs Patienten zeigte sich eine Arrosion des lateralen Bogenganges. Alle Patienten waren auf Grund einer Otitis media chronica bereits voroperiert, bei zwei Patienten war eine radikale Mastoidektomie bei Cholesteatombildung durchgeführt worden. Der von den Patienten beschriebene rezidivierende Drehschwindel wurde durch eine Vestibularisprüfung objektiviert.

Mit Hilfe der DVT war es möglich, eine Fistel des lateralen Bogenganges bei sechs Patienten radiologisch zu diagnostizieren. Bei einem Patienten fand sich zusätzlich eine Arrosion des posterioren Bogenganges. Die radiologisch diagnostizierten Arrosionen des Labyrinthes bestätigten sich bei allen sechs Patienten im Rahmen einer Operation. Ein Cholesteatom hatte in einem Fall zu einer Fistel des lateralen Bogenganges mit Ertaubung und in einem weiteren Fall zu einer Fistel des posterioren und lateralen Bogenganges geführt. Alle erkennbaren Läsionen wurden verschlossen. Bei der postoperativen Kontrolle waren die Schwindelbeschwerden aller Patienten vollständig rückläufig.

Die DVT eignet sich in der Diagnostik einer fraglichen Labyrintharrosion, um diese präzise radiologisch darzustellen. Zudem können durch die detaillierte Darstellung chirurgische Interventionen gezielt geplant werden. Im Vergleich zum konventionellen CT bietet die DVT eine höhere Auflösung und gleichzeitig deutlich geringere Strahlenbelastung für den Patienten.