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Prävalenz von Borellia burgdorferi und HIV bei Hörsturz und Fazialisparese
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Text
Einleitung: In den letzten Jahren wurden wiederholt Kasuistiken zu HIV-assozierten Fazialisparesen und Hörstürzen publiziert; weiterhin werden zunehmend Borrelieninfektionen für die og. Erkrankungen verantwortlich gemacht.
Methode: Wir untersuchten konsekutiv Borellien-und HIV-Serologien von erwachsenen Patienten mit Hörsturz bzw. peripherer Fazialisparese von 1/2004 bis 11/2005.
Ergebnisse: Am Rande eines HIV-Endemiegebietes hatte keiner der 276 untersuchten Patienten mit akuter Hörminderung eine postive HIV-Serologie, ebenso wenig wie die 31 Patienten mit Facialisparese.
Bei der Auswertung der Borrelienserologien fanden sich unter 282 Hörstürzen 73 Patienten mit auffälligen Serumtiter (25%), die weiter abgeklärt wurden. Es fanden sich 3 Patienten (1%) mit einer manifesten Borreliose.
In der Gruppe der Fazialisparesen fanden sich abklärungsbedürftige Titer bei 8 Patienten (18%). Letztendlich konnte bei 2 von 33 Patienten (6%) eine akute Borrelieninfektion nachgewiesen werden, die dann 3 Wochen mit intravenösen Gaben von Ceftriaxon behandelt wurden.
Angesichts dieser Zahlen schlussfolgern wir, dass bei Patienten mit Hörsturz oder Facialisparese auf eine HIV-Serologie - bei fehlendem anamnestischem Hinweis - verzichtet werden kann.
Hingegen sollte eine Borrelienserologie angesichts der vereinzelt vorkommenden manifesten Borreliosen weiterhin vorgenommen werden, um infizierte Patienten einer adäquaten Therapie zuführen zu können.