gms | German Medical Science

77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Prävalenz von Borellia burgdorferi und HIV bei Hörsturz und Fazialisparese

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Anja Schneider - Klinikum Ernst von Bergmann, Potsdam
  • corresponding author Markus Jungehülsing - Klinikum Ernst von Bergmann, Potsdam

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod168

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod168.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Schneider et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: In den letzten Jahren wurden wiederholt Kasuistiken zu HIV-assozierten Fazialisparesen und Hörstürzen publiziert; weiterhin werden zunehmend Borrelieninfektionen für die og. Erkrankungen verantwortlich gemacht.

Methode: Wir untersuchten konsekutiv Borellien-und HIV-Serologien von erwachsenen Patienten mit Hörsturz bzw. peripherer Fazialisparese von 1/2004 bis 11/2005.

Ergebnisse: Am Rande eines HIV-Endemiegebietes hatte keiner der 276 untersuchten Patienten mit akuter Hörminderung eine postive HIV-Serologie, ebenso wenig wie die 31 Patienten mit Facialisparese.

Bei der Auswertung der Borrelienserologien fanden sich unter 282 Hörstürzen 73 Patienten mit auffälligen Serumtiter (25%), die weiter abgeklärt wurden. Es fanden sich 3 Patienten (1%) mit einer manifesten Borreliose.

In der Gruppe der Fazialisparesen fanden sich abklärungsbedürftige Titer bei 8 Patienten (18%). Letztendlich konnte bei 2 von 33 Patienten (6%) eine akute Borrelieninfektion nachgewiesen werden, die dann 3 Wochen mit intravenösen Gaben von Ceftriaxon behandelt wurden.

Angesichts dieser Zahlen schlussfolgern wir, dass bei Patienten mit Hörsturz oder Facialisparese auf eine HIV-Serologie - bei fehlendem anamnestischem Hinweis - verzichtet werden kann.

Hingegen sollte eine Borrelienserologie angesichts der vereinzelt vorkommenden manifesten Borreliosen weiterhin vorgenommen werden, um infizierte Patienten einer adäquaten Therapie zuführen zu können.