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77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Coblation-assistierte Mikro-Tonsillektomie - Retrospektive multizentrische Analyse der Technik und Komplikationen

Meeting Abstract

  • corresponding author Bekele Mekonnen - Georgius Agricola Klinikum Zeitz, Zeitz
  • Jasmin Al Jamali - Klinikum Zeitz, Zeitz
  • Annett Bliedtner - Klinikum Zeitz, Zeitz
  • Steffen Mehnert - Klinikum Zeitz, Zeitz

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod140

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod140.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Mekonnen et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Anwendung der Coblationstechnik bei den Tonsillektomien ist relativ neu. Coblation ist eine Hochfrequenzmethode, wobei Natriumionen eine lokale Gewebsdissoziation bewirken. Sowohl bei der Dissektion als auch bei der anschließenden Koagulation entsteht eine wenig traumatisierende lokale Temperatur von maximal 60 °.

Methode: Um die Komplikationsrate, insbesondere bei der primären und sekundären Blutung mit der konservativen Technik (Dissektion mit bipolarer Koagulation) vergleichen zu können, führten wir eine retrospektive Studie mit Aufarbeitung von 1344 Coblations-Tonsillektomien in 6 Zentren in Deutschland durch und verglichen die Daten mit den BQS-Daten des Jahres 2003, außerdem fand eine Evaluation der Anwenderfreundlichkeit der Methode, der Probleme in der Lernphase und des postoperativen Befundes durch den jeweiligen HNO-Chirurgen statt.

Ergebnisse: Verglichen mit den BQS-Daten war die primäre Blutungsrate bei der Coblationstechnik weniger, die sekundäre Blutung war bei beiden Methoden annähernd gleich. Die Revisionsrate war bei der Coblationstechnik deutlich weniger. Die größte Zahl der Chirurgen glaubt, dass mind. 50 coblations-Tonsillektomien für die Beherrschung der Technik und Erzielung optimaler Ergebnisse notwendig sind.

Schlussfolgerung: Die Coblationstechnik verspricht, aufgrund der schonenden physikalischen Eigenschaften bei der Dissektion bzw. Koagulation, die Komplikationsrate bei der Tonsillektomie positiv zu beeinflussen. Unsere retrospektive Studie zeigt eine deutlich reduzierte primäre Blutungsrate und eine reduzierte Revisionsrate bei der Coblationstechnik und rechtfertigt weitere prospektiv randomisierte Studien in Deutschland.