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Die Kikuchi-Lymphadenitis vom nekrotisierenden Typ- eine wenig bekannte Diagnose
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Einleitung: Persistierende unklare Lymphknotenschwellungen sind eine Indikation zur Lymphknotenexstirpation. Sie dient der Differenzierung einer unspezifischen oder spezifischen Lymphadenitis und deckt neoplastische Geschehen auf.
Anamnese und Diagnostik: Eine 37jährige Patientin stellte sich mit einem persistierenden Infekt vor. Zusätzlich wurde über eine schmerzhafte Lymphknotenschwellung rechts cervikal berichtet. Eine Mononukleose habe drei Monate zuvor stattgefundenen. Die Behandlung mit verschiedenen Antibiotika (Amoxicillin, Telithromycin, Penicillin) führte zu keiner Remission der Beschwerden. Bei der Untersuchung der Patientin fiel lediglich eine druckdolente und derbe Lymphknotenschwellung rechts nuchal auf. Die Sonographie zeigte hier multiple und vergrößerte Lymphknoten bis zu einer Größe von etwa 2 cm im Durchmesser.
Ergebnisse: Die Patientin wurde bei persistierender Lymphadenopathie, die auch auf verschiedene Antibiotika nicht angesprochen hatte, unter dem Verdacht auf ein Lymphom einer Lymphknotenexstirpation unterzogen. Die histologische Beurteilung zeigte eine nekrotisierende Lymphadenitis unter dem Bild einer Kikuchi-Lymphadenitis.
Diskussion: Die Kikuchi-Lymphadenitis wurde zum ersten Mal 1972 in Japan von Kikuchi und Fujimoto beschrieben. Es handelt sich um einen idiopathische und selbstlimitierende nekrotisierende Lymphadenitis. Sie stellt sich im Allgemeinen mit einer zervikalen Lymphadenopathie mit Fieber, Myalgien, Arthralgien, Splenomegalie, Gewichtsverlust und Hautausschlag dar. Betroffen sind Frauen mit einem mittleren Alter von 30 Jahren. Die Erkrankung wird weltweit beschrieben, tritt jedoch überwiegend in Asien auf. Verschiedene Studien berichten über eine Assoziation mit dem Epstein-Barr-Virus. Die Mortalität ist gering.