Artikel
Persistierende pharyngokutane Fistel nach transzervikaler Resektion eines Hypopharynxdivertikels
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
---|
Gliederung
Text
Wir berichten über einen 26 Jahre alten Patienten, bei dem ein Hypopharynx-Divertikel reseziert und eine Myotomie des M. cricopharyngeus durchgeführt wurde. Wegen Vorliegens einer Arteria lusoria und somit Gefahr einer Gefäßverletzung hatte man sich für einen transzervikalen Zugangsweg entschieden. In der Folge war es zu rezidivierender Fistelbildung gekommen. Trotz vierfacher Nachoperationen kam es zu keiner Ausheilung.
Der Patient wurde uns mit deutlicher Gewichtsabnahme sowie persistierenden retrosternalen Schmerzen vorgestellt. Zunächst war eine Fisteldeckung mittels eines regionalen Muskellappens vorgesehen. Vorab wurde jedoch zur diagnostischen Abklärung eine Ösophagusmanometrie durchgeführt. Hierbei zeigte sich, dass immer noch ein deutlich erhöhter Ruhedruck (mmHg Werte) im oberen ösophagealen Sphinkter bestand.
Unter der Annahme, dass die Myotomie nicht vollständig erfolgt war, entschieden wir uns auf eine Lappenplastik zu verzichten, und die Myotomie erneut und vollständig durchzuführen.
Der Pharynx wurde mit einer fortlaufenden Naht nach Conley verschlossen. Die Fistel heilte spontan aus, es kam zu keiner erneuten Rezidivbildung.
Ausschlaggebend für den Operationserfolg beim transkutanen Vorgehen ist die vollständige Durchtrennung aller Muskelfasern. Bei der Myotomie von außen müssen deshalb sämtliche Fasern des M. cricopharyngeus bis auf die Schleimhaut sorgfältig durchtrennt werden. Eine Komplikation kann nicht nur ein Rezidiv des Divertikels, sondern auch die persistierende pharyngokutane Fistel sein.