gms | German Medical Science

77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Sprachverständnis im Hintergrundrauschen bei Kindern mit bilateraler Cochlea-Implantat-Versorgung

Meeting Abstract

  • corresponding author Wafaa Shehata-Dieler - HNO Klinik der Univ. Würzburg, Würzburg
  • Christiane Völter - HNO Klinik Würzburg, Würzburg
  • Joachim Müller - HNO Klinik Würzburg, Würzburg
  • Diana Reimann - Institut für Sonderpädagogik der Univ. Würzburg, Würzburg
  • Alexander Möltner - HNO Klinik Würzburg, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod079

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod079.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Shehata-Dieler et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Die einseitige CI-Versorgung von gehörlosen oder resthörigen Kindern gilt bisher als Standard. Die Fähigkeit frei zu kommunizieren ist stark von der binauralen Information abhängig. Dabei stellen der interaurale Zeit- und Intensitätsunterschied die wichtigsten Ele-mente dar, um Schall zu lokalisieren und Sprache auch unter Lärm zu verstehen. Ziel der vor-liegenden Arbeit war es, die Auswirkung einer beidseitigen CI- Versorgung bei Kindern auf das Sprachverständnis zu untersuchen.

Methodik: Das Sprachverständnis von 33 Kindern wurde mit dem Würzburger Kindersprachtest untersucht. Als Set-Up wurde eine Drei-Lautsprecher-Anordnung eingesetzt, wobei die Sprache immer von vorne und das Rauschen entweder von vorne, von rechts oder von links dargeboten wurden. Untersucht wurden der Kopfschatteneffekt, der binaurale Summationseffekt und der binaurale Squelcheffekt.

Ergebnisse: Alle Kinder zeigten ein signifikant besseres Sprachverständnis mit der binaurlen- Hörkondition im Vergleich zu der monauralen. Die Kinder erzielten in der monauralen Hör-kondition mit Rauschen auf der kontralateralen Seite (Kopfschatteneffekt) 17.7% signifikant höhere Werte im Sprachverständnis im Vergleich zur monauralen Hörkondition mit dem Rau-schen auf der ipsilateralen Seite. Bei der Rauschdarbietung von vorne (binauraler Summation-seffekt) waren in der binauralen Hörkondition 13.8% höhere Werte im Vergleich zur monau-ralen Hörkondition zu erreichen. Lediglich bei der Untersuchung des Squelcheffektes hatte die Hörkondition keinen signifikanten Einfluss auf das Sprachverständnis.

Zusammenfassung: Die Daten zeigen, dass die beidseitige CI-Versorgung in Zukunft Stan-dard in der Versorgung gehörloser oder resthöriger Kinder werden sollte.