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77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Konzept, Elektrophysiologie, Sicherheitsstudie und erste klinische Ergebnisse mit dem auditorischen Midbrain Implantat (AMI)

Meeting Abstract

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  • corresponding author Minoo Lenarz - HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover
  • Hubert Lim - Kresge Hearing Research Institute, University of Michigan Medical School, Ann Arbor, Michigan, USA
  • David Anderson - Kresge Hearing Research Institute, University of Michigan Medical School, Ann Arbor, Michigan, USA
  • Jim Patrick - Cochlear Ltd, Sydney, Australien

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod067

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod067.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Lenarz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Colliculus Inferior ist aufgrund seiner tonotopen Organisation und guten chirurgischen Zugänglichkeit grundsätzlich als Ort der zentralen Hörbahn für die Elektrostimulation geeignet. Das AMI (Cochlear Ltd.) ist eine zentralauditorische Reizprothese zur penetrierenden Mikrostimulation des Colliculus Inferior. Die elektrophysiologischen Eigenschaften und die Gewebereaktion wurden in Tierversuchen validiert. Zusätzlich wird über erste klinische Ergebnisse berichtet.

Methoden: Die AMI-Elektrode wurde stereotaktisch kontrolliert senkrecht zu den Frequenzschichten eingestochen und die tonotope Erregung im auditorischen Cortex abgeleitet. Nach chronischer Elektrostimulation wurde die Gewebereaktion histologisch untersucht. Patienten mit Neurofibromatose Typ II und bilateraler neuraler Taubheit wurden über einen erweiterten suboccipitalen Zugang implantiert.

Ergebnisse: Elektrophysiologisch zeigt sich eine frequenzspezifische Aktivierung des auditorischen Cortex mit geringerer Erregungsausbreitung und Reizschwelle als mit einem Cochlear Implant. Histologisch finden sich keine neuronalen Schäden bei nur minimaler Gliareaktion. Klinisch finden sich bessere Hörergebnisse als die bei Patienten mit auditorischem Hirnstammimplantat (ABI).

Schlussfolgerungen: Das AMI ist eine erfolgversprechende und sichere Alternative zum ABI.