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Entwicklung der Sprachtestergebnisse von Cochlear Implant-Patienten von 1984 bis heute
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Im hannoverschen Cochlear Implant Programm wurden 1984-2004 mehr als 2600 Patienten mit einem Cochlear Implantat versorgt. Für die Analyse der Sprachtestergebnisse wurde eine homogene Gruppe gebildet: Alter > 18 Jahre; Muttersprache Deutsch; keine Spezialimplantate; keine Zusatzbehinderungen, nur einseitige CI Versorgung. Die verbliebenen 864 Patienten wurden in 5 Gruppen aufgeteilt, definiert über die Zeitpunkte der Einführung neuer Technologien. Die älteste Gruppe enthält nur Nucleus 22 Patienten, die zu Beginn mit Formant orientierten Sprachverarbeitungsstrategien versorgt wurden, währen die aktuellste Gruppe aus Nutzern der neuesten Implantate besteht.
Nach einer Erstanpassungsphase (1-2 Wochen) wurden Anpassungskontrollen und Sprachtests nach 3, 6 und 12 Monaten durchgeführt. Später fanden diese Termine im Jahresrhythmus statt, nach 5 Jahren dann nur noch alle 2-3 Jahre. Das Sprachtestprogramm wurde im Laufe der Zeit modifiziert; Speech Tracking und Einsilbertest im rein auditiven Modus wurden seit 1984 kontinuierlich durchgeführt.
Die Sprachtestergebnisse der aktuellsten Gruppe sind zu den vergleichbaren Testzeitpunkten signifikant besser als die der ältesten Gruppe. Auffällig ist auch ein wesentlich steilerer Anstieg der Testergebnisse im ersten Jahr.
Für jede Gruppe und jeden Testzeitpunkt wurden Grenzwerte für die Performanceklassen Gut, Mittel und Schlecht basierend auf den Verteilungen des Speech Tracking Test gebildet. Die schlechten Performer (19,1 %) der aktuellen Gruppe haben zum 3-Jahres-Termin Ergebnisse von weniger als 23,7 Worten/Minute, die guten Performer (18,2 %) Werte von mehr als 70,5 Worten/Minute erreicht.
Die Performanceklasse zum 3-Jahres-Termin ist zu 80,6 % schon durch das Ergebnis am 6-Monats-Termin festgelegt.