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Ergebnisse einer chronischen Studie zum Current-Steering-Verfahren in einer Sprachverarbeitungsstrategie
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Einleitung: Es ist allgemein bekannt, dass die Mehrzahl von CI-Trägern in der Lage ist, die Tonhöhe von benachbarten Elektrodenkanälen zu unterscheiden. Kürzlich wurde in verschiedenen Studien gezeigt, dass bei der zeitgleichen Stimulation benachbarter Kontakte Zwischenkanäle mit unterscheidbarer Tonhöhe erzeugt werden können. Dieses Verfahren nennt man „Current Steering”. Damit könnte man die Tonhöhen-Auflösung von CI-Trägern verbessern und wäre nicht mehr auf die Zahl der Kontakte beschränkt.
Methoden: In einer klinischen Studie wurde eine Sprachverarbeitungsstrategie mit Hilfe eines Forschungsprozessors getestet, die das Current-Steering-Verfahren nutzt. Der Prozessor zerlegt hierbei das das Eingangssignal mit einer Frequenzauflösung von 120 Bändern, von denen in jedem Verarbeitungszyklus 15 Frequenzbänder ausgewählt werden. Mittels der Current-Steering-Technik werden dann die zugehörigen Bereiche in der Cochlea möglichst exakt angesteuert.
Ergebnisse: Die Ergebnisse nach einem Monat Erfahrung zeigen, dass die Frequenzauflösung in den Programmen der CI-Träger durch das Current-Steering-Verfahren verbessert werden kann. Vier von sechs Probanden erreichen ein besseres Sprachverstehen im Störgeräusch: im HSM-Satztest in Geräusch bei 10 dB Signal-Rausch-Abstand erreicht die Gruppe durchschnittlich 37% mit der HiRes-Strategie und 42% bei Einsatz des Current-Steering-Verfahrens. Einige Studienteilnehmer berichten, dass sie mit der Current-Steering-Strategie Stimmen besser erkennen können und einem Sprecher bei Nebengeräuschen besser folgen können. Ergebnisse einer Cross-Over-Studie mit 10 Patienten werden ausführlich dargestellt.