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IL-8 Induktion in nasalen Epithelzellen durch Staphylokokken-Überstände Koagulase negativer Staphylokokken
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Hintergrund: Das pathogene Potential von Staphylokokkus epidermidis (S. epidermidis) hinsichtlich nasaler Entzündungsprozesse ist bis heute nur unzureichend untersucht, obwohl sich S. epidermidis häufig in der Nasenschleimhaut findet. Deshalb wurden Schleimhautbiopsate aus Nasennebenhöhleneingriffen (n=30, 16/30 Polyposis nasi) auf das Vorkommen von S. epidermidis untersucht. Zusätzlich wurden nasale Epithelzellkulturen aus Muschelschleimhaut angelegt, die mit Überständen von S. epidermidis mit bzw. ohne Zusatz von Prednisolon stimuliert wurden. Die Entzündungsantwort wurde anhand der IL-8 Expression gemessen.
Methoden: Die Isolierung von S. epidermidis erfolgte mittels standardisierter mikrobiologischer Techniken bzw. PCR. Zur Stimulation wurden die Staphylokokken-Überstände S. epidermidis DSM20044 bzw. S. epidermidis ATCC35984 eingesetzt und die IL-8 Expression mittels ELISA nach 12 Stunden gemessen. Die Modulation der IL-8 Antwort erfolgte mit Prednisolon (10µM). Zusätzlich wurden A549 Epithelzellen als Vergleichskultur angezogen und analog stimuliert.
Ergebnisse: S. epidermidis konnte regelmäßig (21/30, 70%) in nasaler Schleimhaut detektiert werden. Überstände von S. epidermidis induzierten IL-8 Protein in nasalen Epithelzellen in höherem Maße als in A549 Epithelzellen. Durch Zugabe von Prednisolon konnte die IL-8 Antwort in A549 Zellen, jedoch nicht in nasalen Epithelzellen gehemmt werden.
Schlussfolgerung: S. epidermidis ist potentiell in der Lage, eine Entzündungsreaktion am nasalen Epithel auszulösen, die mit Prednisolon im vorliegenden Zellkulturmodell nicht gehemmt werden konnte. Im Vergleich zu A549 Epithelzellen wiesen die nasalen Epithelzellen, gemessen an der IL-8 Antwort, einen höheren Entzündungsgrad auf.