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Zervikale Lymphadenopathie mit protrahiertem Fieber
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Veröffentlicht: | 31. Mai 2017 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Die Kikuchi-Fujimoto-Erkrankung (KFE) ist eine gutartige Erkrankung unklarer Ätiologie, die sich in Form einer zervikalen Lymphadenopathie und prolongierten Fieberschüben präsentiert. Vor allem Frauen zwischen dem 20.-30. Lebensjahr sind betroffen.
Methode: Exemplarisch wird der typische Krankheitsverlauf einer 18 jährigen Patientin beschrieben und ein Überblick über die aktuelle Literatur gegeben.
Ergebnisse: Die Patientin wurde aufgrund einer seit 4 Wochen bestehenden schmerzhaften zervikalen Lymphadenopathie, Fieber und Nachtschweiß in unserer Klink vorgestellt. Auswärtig konnten spezifische lymphotrope Infektionen ausgeschlossen werden. Es erfolgte eine diagnostische Lymphknotenexstirpation, bei der eine histiozytäre, nekrotisierende Lymphadenitis mit Koagulationsnekrosen und fehlender leukozytärer Reaktion nachgewiesen wurde. Im weiteren Verlauf kam es ohne Therapie zu einer Befundbesserung.
Diskussion: Die KFE ist eine benigne Erkrankung der Lymphknoten ungeklärter Ätiologie. Eine Assoziation zum systemischen Lupus erythematodes wir postuliert. Das klinische Bild der KFE ist unspezifisch und sehr variabel, als Hauptsymptome werden Fieber, Abgeschlagenheit und eine zervikale Lymphadenopathie beobachtet. Differentialdiagnostisch kommen maligne Lymphome, spezifische infektiöse Lymphknotenveränderungen (HIV, Tuberkulose, Brucellose, Viren der Herpes-Familie) und Lymphknotenmetastasen in Betracht. Zur Sicherung der Diagnose und zum Ausschluss der Differentialdiagnosen ist eine histologische Sicherung notwendig. Der Verlauf ist in der Regel selbstlimitierend, kann aber über Monate andauern. Bei schweren Verlaufsformen ist der Einsatz von Kortikosteroiden sinnvoll.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.