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Eine seltene Differentialdiagnose beim einseitigen Halsschmerz
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Veröffentlicht: | 31. Mai 2017 |
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Einleitung: Eine Dissektion der Halsarterien stellt für den HNO-Arzt eine seltene Differentialdiagnose des einseitigen zervikalen Schmerzes dar.
Fallbeschreibung: Wir berichten über den Fall eines 67 jährigen Patienten, der sich mit seit zwei Wochen bestehenden, starken, rechtsseitig am Hals lokalisierten Schmerzen über der Regio III vorstellte. Der HNO-Befund, inklusive Kopf-Hals-Sonographie waren unauffällig. Nach erfolgter Computer-Tomographie (CT) - Diagnostik mit Kontrastmittel stellte sich die Verdachtsdiagnose einer Dissektion der Arteria vertebralis (AVD) rechts. Eine Magnetresonanz (MR) -Angiographie bestätigte die Diagnose. Bei unauffälligem neurologischen Status, fehlender zerebraler Ischämie und einem erhöhtem Blutungsrisiko bei V.a. Amyloidangiopathie mit radiologisch nachweisbaren alten zerebralen Mikroblutungen fiel die Entscheidung gegen die akute Thrombolyse und gegen die Sekundärprophylaxe.
Diskussion: Die Inzidenz einer AVD beträgt ca. 1 / 100.000 Einwohnern pro Jahr. Das Risiko einer konsekutiven zerebralen Ischämie beträgt rund 80 %. Mögliche Risikofaktoren einer Dissektion der Halsgefäße sind vorangegangene Traumata, eine arterielle Hypertonie, Bindegewebserkrankungen z.B. Marfan-Syndrom oder Migräne. Bei Verdacht auf eine AVD stellt die MRT-Hals mit ergänzender MR-Angiographie das diagnostische Verfahren der Wahl dar.
Schlussfolgerung: Bei einem akut auftretenden einseitigen Schmerz der Halsweichteile ohne organpathologischen Befund sollten seltene Differentialdiagnosen wie die Dissektion der arteriellen Halsgefäße in Betracht gezogen werden. Die Therapie sollte interdisziplinär mit den Kollegen der Neurologie unter Einbezug vorliegender Vorerkrankungen abgestimmt werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.