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88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Geschmacksstörungen und morphologische Veränderungen der Geschmackspapillen bei Bell’scher Parese

Meeting Abstract

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  • corresponding author Pavlos Pavlidis - HNO Klinik, Carl-Thiem Klinikum, Cottbus, Cottbus
  • Haralampos Gouveris - HNO Klinik, Uniklinikum Mainz, Mainz
  • Georgios Kekes - Aristotle Universität Thessaloniki, Thessaloniki, Griechenland
  • Michael Herzog - HNO Klinik, Carl-Thiem Klinikum, Cottbus, Cottbus

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno601

doi: 10.3205/17hno601, urn:nbn:de:0183-17hno6019

Veröffentlicht: 13. April 2017

© 2017 Pavlidis et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei der Bell’schen Parese (BP) wird eine viral bedingte neurogene Läsion als Ursache diskutiert. Ziel dieser Studie war die Evaluation des elektrogustometrischen Schwellenwertes bei BP und isoliert geschädigter Chorda tympani (ChT) bei Stapedektomie sowie die Beschreibung der veränderten Morphologie und Gefäßversorgung der Papillae fungiformes (fPap) in beiden Gruppen.

Methoden: Elf Patienten mit BP (Gruppe A, Therapiebeginn 12-36 Std. nach Beginn der Symptomatik), sowie 10 Patienten (Gruppe B), nach Stapedektomie mit nachfolgender intraoperativer Läsion der ChT. Sowohl eine EGM sowie eine Untersuchung der Morphologie und Dichte der fPap an der Zungenspitze mittels Kontakt-Endoskopie (KE) erfolgten 1-2 Tagen nach der Aufnahme bzw. nach der Operation.

Ergebnisse: Der mittlere EGM-Schwellenwert der Gruppe A lag signifikant höher an der betroffenen Seite als an der gesunden (p=0.02; 23,63±6,39dB). Ebenfalls konnte eine signifikante Veränderung der Morphologie und Vaskularisation der fPap im Vergleich zur gesunden Seite festgestellt werden. Bei den Patienten der Gruppe B zeigte sich eine signifikante Erhöhung der EGM-Schwellenwerte auf der betroffenen Seite (p=0.04; 19,44±8,64 dB) ohne anatomischen Veränderungen der fPap.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der Studie unterstützen die Annahme, dass eine Schädigung der ChT bei BP bereits latent über einen längeren Zeitraum vorhanden ist, bevor klinische Symptome einer Fazialisparese manifest werden. Die generalisierte Affektion des N. fazialis und. ChT durch neurotrope Viren können als Pathogenese der BP diskutiert werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.