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88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Sialendoskopie bei Patienten ohne Sialolithiasis oder Gangstenosen

Meeting Abstract

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  • corresponding author Jan-Christoffer Lüers - Uniklinik Köln, HNO-Klinik, Köln
  • Moritz Lentzkow - Uniklinik Köln, HNO-Klinik, Köln
  • David Schwarz - Uniklinik Köln, HNO-Klinik, Köln

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno598

doi: 10.3205/17hno598, urn:nbn:de:0183-17hno5981

Veröffentlicht: 13. April 2017

© 2017 Lüers et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei Patienten mit obstruktiver oder wiederkehrend entzündlicher Symptomatik der großen Kopfspeicheldrüsen kann eine Sialendoskopie zur Diagnostik aber auch Therapie sinnvoll sein. Bei einem Teil dieser Patienten findet sich eine Entzündung des Speicheldrüsengangsystems (Sialodochitis) bei gleichzeitigem Fehlen von Speichelsteinen oder Gangstenosen.

Material und Methoden: Retrospektiv konnten wir 172 entsprechende Patienten ermitteln (Zeitraum 5 Jahre). Von diesen konnten bei 109 Patienten vollständige Daten inklusive eines Follow-up erhoben werden. Bei 24 Patienten war die Spülung des Gangsystems während der Sialendoskopie allein mit NaCl erfolgt (Gruppe A). Bei 43 Patienten wurde am Ende der Sialendoskopie Kortison in das Gangsystem instilliert (Gruppe B). Bei 32 Patienten waren der NaCl-Spülung zu Beginn der Endoskopie bereits 250mg Prednisolon zugefügt worden (Gruppe C).

Ergebnisse: Bei den Ergebnissen zeigte sich, dass bereits die Spülung mit NaCl (Gruppe A) einen deutlich positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf hatte. Die Ergebnisse der Gruppen C und D (Sialendoskopie + Kortison) zeigten jeweils eine Tendenz zu einer noch größeren Verbesserung der Symptomatik.

Diskussion: Intraduktal appliziertes Kortison könnte einen zusätzlichen Nutzen bei Patienten mit rezidivierenden Drüsenschwellungen ohne Hinweis auf Sialolithiasis haben. Der zu erahnende Effekt scheint jedoch nicht sehr groß zu sein, da bereits die Spülung ohne Kortison für viele Patienten eine Besserung der Beschwerden bringt. Eine prospektive, randomisierte Studie mir größerer Fallzahl wäre empfehlenswert.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.