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FESS & Anatomie: Vorteile durch die International Frontal Sinus Anatomy Classification (IFAC)?
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Veröffentlicht: | 13. April 2017 |
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Einleitung: Der endonasale Zugang zum Recessus und Sinus frontalis kann durch eine Vielzahl anatomischer Varianten erschwert sein. Bisherige Klassifikationen der Varianten waren geprägt von Eigennamen oder Positionsangaben ohne anatomischen Bezug. Die IFAC soll die Einteilung anatomischer Varianten des frontoethmoidalen Komplexes vereinfachen. Ziel dieser Studie war die Analyse einer repräsentativen Anzahl von CT Datensätzen der Nasennebenhöhlen, um die Inzidenz anatomischer Varianten gemäß IFAC zu erheben und mit Ergebnissen der bisherigen Klassifikationen zu vergleichen.
Methoden: Ausgewertet wurden 250 CT-NNH Datensätze in multiplanaren Rekonstruktionen. Ausschlusskriterien waren Voroperationen an den NNH, Tumorerkrankungen und eine ungenügende Bildqualität, die eine Analyse der anatomischen Varianten verhindert. Analysiert wurden alle anatomischen Varianten gemäß den IFAC-Kriterien.
Ergebnisse: Die Analyse ergab Agger Nasi Zellen bei 95% der Datensätze. Supra Agger Zellen (SACs) wurden in 48% und Supra Agger Frontal Zellen (SAFCs) in 25% der Datensätze festgestellt. Suprabulla Zellen (SBCs) konnten in 88%, Supra Bulla Frontal Zellen (SBFCs) in 26% der CTs erhoben werden. Supraorbital Ethmoid Zellen (SECs) waren in 9% auffindbar.
Schlussfolgerung: Anatomische Varianten im frontoethmoidalen Bereich sind häufig. Entsprechend den IFAC-Kriterien konnten bei 43% der Patienten Zellen mit Pneumatisation an oder in den Sinus frontalis hinein festgestellt werden. Die IFAC ist im Vergleich zu bisherigen Klassifikationen aufgrund des anatomischen Bezugs strukturierter. Sie stellt die bislang einheitlichste Klassifikation zur Operationsplanung dar. Weitere Studien werden den wissenschaftlichen und klinischen Wert dieser neuen Klassifikation zeigen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.