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Komorbiditäten bei Morbus Osler
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Veröffentlicht: | 13. April 2017 |
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Text
Einleitung: Morbus-Rendu-Osler ist eine autosomal dominant vererbbare Erkrankung des Gefäßsystems die mit Teleangiektasien an Haut und Schleimhäuten, sowie arteriovenösen Fehlbildungen in verschiedenen Organen einhergeht. Aufgrund der systemischen Krankheitsmanifestationen kann es in jedem Organ zu schwerwiegender Blutungen kommen.
Methode: Es wurden 58 Morbus Osler Fälle aus einem Zeitraum von 9 Jahren analysiert. Die Untersuchung wurde anhand einer gründlichen Anamnese und des in unserer Klinik benutzten Morbus-Osler-Staging Bogens durchgeführt.
Ergebnisse: Aus einer Gesamtsumme von 58 Fällen fanden sich in 47 Fällen Komorbiditäten. In 32% der Fälle handelt es sich um multiple Komorbiditäten. Aus der Gesamtsumme von 47 Patienten wurde bei 9 Patienten eine chronische mehrfach transfusionspflichtige Anämie festgestellt, bei 19 eine arterielle Hypertonie,bei 9 Herzrhythmusstörungen. Eine Herzklappeninsuffizienz wurde in 3 der Fälle diagnostiziert. In 4 Fällen wurde eine Herzinsuffizienz und in 4 Fällen eine koronare Herzkrankheit festgestellt. Bei zwei der untersuchten Patienten waren jeweils 2 stattgehabte Schlaganfälle in der Vorgeschichte evident. Es wurden 4 Carcinomfälle identifiziert, Diabetes mellitus wurde von 6 Patienten angegeben und 4 Patienten haben über eine tiefe Beinvenentrombose berichtet. Eine Niereninsuffizienz wurde bei 2 Patienten festgestellt. Bei je einem Patienten wurde Depression, Gastritis, Morbus Meniére, Cushing Syndrom, Hepatits B, Demenz, OSAS, Asthma bronchiale und Pollinosis beschrieben.
Schlussfolgerung: Morbus Osler Patienten leiden unter zahlreichen Komorbiditäten,wobei die Folgen der Herz-Kreislauferkrankungen am ehesten auf die Grunderkrankung zurückgeführt werden können.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.