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Kongenitale aryepiglottische Zyste
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Veröffentlicht: | 13. April 2017 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Bei Säuglingen mit rezidivierenden Apnoe-Phasen sollte auch immer an Erkrankungen bzw. Fehlbildungen des oberen Aerodigestivtraktes gedacht werden.
Kasuistik: 8 Wochen alter Säugling mit Dysphonie und rezidivierenden Apnoe-Phasen seit der Geburt, aufgrund einer ausgeprägten kongenitalen aryepiglottischen Zyste.
Ergebnisse: Wir berichten über einen 8 Wochen alten, weiblichen Säugling, welcher sich aufgrund rezidivierender Apnoe-Phasen bei den Kollegen aus unserer Kinderklink vorstellte. Zum Aufnahmezeitpunkt imponierte beim Schreien ein blasses Mund-Nasen-Dreieck, Dysphonie, sowie tiefe subkostale Einziehungen, teilweise mit Stridor. In einer B-Mode Sonographie des Halses fand sich eine zystische Raumforderung in Larynxhöhe rechts paramedian. Der Verdacht auf eine Laryngozele bzw. Kehlkopfzyste wurde geäußert. Daraufhin erfolgte die flexible Pharyngolaryngoskopie über eine Beatmungsmaske in Narkose. Es zeigte sich ein zystisch, flottierender Befund ohne genaue anatomische Zuordnungsmöglichkeit, sodass sich zur Durchführung einer Mikrolaryngoskopie in Intubationsnarkose entschlossen wurde. Hierbei imponierte eine prall gefüllte Zyste an der rechten aryepiglottischen Falte, auf den rechten Epiglottisrand, die Aryregion rechts und partiell die Postkrikoidalregion rechts übergehend. Die Zyste wurde zunächst eröffnet, wobei sich klares Sekret entleerte. Die überschüssigen Anteile der Zyste konnten entfernt und histologisch untersucht werden. Postoperativ waren die Beschwerden vollständig regredient.
Schlussfolgerung: Bei Säuglingen mit rezidivierenden Apnoe-Phasen sollte zur Komplettierung der Diagnostik meist eine HNO-ärztliche Vorstellung erfolgen um Raumforderungen bzw. Fehlbildungen des Kehlkopfes auszuschließen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.