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88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Cochlea Implantat und Demenz, unsere Erfahrung

Meeting Abstract

  • corresponding author Simone Volpert - UKD/Hörzentrum, Düsseldorf
  • Thomas Klenzner - UKD/Hörzentrum, Düsseldorf
  • Wiebke van Treeck - UKD/Hörzentrum, Düsseldorf
  • Albert Thauer - UKD/Hörzentrum, Düsseldorf
  • Nils Jansen - UKD/HNO, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno432

doi: 10.3205/17hno432, urn:nbn:de:0183-17hno4329

Veröffentlicht: 13. April 2017

© 2017 Volpert et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Immer mehr Menschen leiden im Alter unter Demenz. Die nachlassende geistige Fähigkeit kann neben der Demenz auch durch eine Schwerhörigkeit verstärkt werden. In diesem Beitrag wird die Cochlea Implantat (CI)-Versorgung bei an Demenz leidenden Patienten anhand von 2 Fallbeispielen diskutiert.

Methodik: Deskriptive Fallanalyse und Diskussion.

Patient 1: weiblich, 69 Jahre, Demenz war zum Zeitpunkt der CI-Implantation bereits diagnostiziert, jedoch nicht medikamentös behandelt. Patient 2: männlich, 79 Jahre alt, sequentiell bilaterale CI-Versorgung bei diagnostizierter Demenz.

Im Rahmen des Hörtrainings wurde u.a. Therapiematerial für Aphasiker und Übungen zur auditiven Merkspanne eingesetzt. Audiologisch wurde das Sprachverstehen in ruhiger Hörsituation erfasst.

Ergebnisse: Beide Patienten zeigten aus audiologischer und therapeutischer Sicht Fortschritte respektive Stabilisierung ihrer Situation. In der Analyse des individuellen Alltags durch geführte Interviews mit den Ehepartnern wirken beide Patienten durch die Versorgung mit einem CI aktiver und kognitiv stabiler unter Berücksichtigung der erkrankungsbedingten Schwankungen.

Schlussfolgerung: Eine Versorgung mit einem Cochlea Implantat ist auch bei hochgradig schwerhörigen Patienten, die zusätzlich unter Demenz leiden, ein sinnvoller Therapieansatz. Allerdings ist eine Anpassung des Hörtrainings und der audiologischen Untersuchungen erforderlich. Eine Veränderung bei den Parametern der Anpassung des Sprachprozessors war bei diesen beiden Patienten nicht erforderlich.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.