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88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Vergleich von audiologischen Ergebnissen und klinischen Einflussfaktoren bei Patienten mit Mittelohrteilprothese: TTP® Tübinger Titanprothese vs. CliP Partial FlexiBAL®

Meeting Abstract

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  • corresponding author Stefanie Pratsch - Helios Klinikum Erfurt HNO, Erfurt
  • Torsten Rahne - Universitätsklinikum Halle (Saale) HNO, Halle/S.
  • Stefan Plontke - Universitätsklinikum Halle (Saale) HNO, Halle/S.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno367

doi: 10.3205/17hno367, urn:nbn:de:0183-17hno3671

Veröffentlicht: 13. April 2017

© 2017 Pratsch et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Einige derzeit häufig verwendete Mittelohrprothesen (z.B. TTP® Tübinger Titanprothese) zum partiellen Ersatz der Ossikelkette können die gelenkige Verbindung zwischen Hammer, Amboss und Steigbügel nicht nachbilden. Um eine bessere Angulierung der Pauckenabdeckung gegenüber der Steigbügelüberhöhung zur erreichen, wird seit einigen Jahren eine Prothese kommerziell angeboten (CliP Partial FlexiBAL®), die über ein integriertes Mikrokugelgelenk verfügt.

Material und Methoden: Insgesamt wurden 190 Patienten ausgewertet, die 2010-2013 im Universitätsklinikum Halle (Saale) eine Mittelohroperation mit Einsatz einer TTP® (n=148) oder einer FlexiBAL® (n=42) erhielten. Reintonhörschwellen (0.5, 1, 2, 3 kHz ) und das „Air-Bone Gap“ (ABG) wurden 2 Monate, 6-12, und >1 Jahr nach OP ausgewertet und der Einfluss von Faktoren wie ('Diagnose', 'Prothesenlänge', 'Anzahl der Revisionen', 'Gehörknöchelchenstatus', 'Ausmaß der Operation') analysiert.

Ergebnisse: Das mittlere ABG verringerte sich über alle Messzeitpunkte (2 Monate: 20.2 dB, 6-12 Monate: 20.4 dB, >1 Jahr: 16.8 dB) im Vergleich zu den präoperativen Ausgangswerten (25.2 dB). Die Varianzanalyse zeigte 6-12 Monate nach OP einen signifikanten Unterschied zwischen den Prothesenarten (p=0.03) mit kleineren ABG (14.8 dB) bei der FlexiBAL® im Vergleich zur TTP® (22.6 dB). Stratifiziert nach Diagnosen zeigt sich dieser Effekt nur bei der Diagnose Cholesteatom.

Schlussfolgerung: Die FlexiBAL® zeigte in der untersuchten Patienten-Population ein besseres mittel- bis langfristiges audiologisches Ergebnis im Vergleich zur TTP®, insbesondere bei Operationen aufgrund eines Cholesteatoms. Eine Ursache ist möglicherweise die subjektive Prothesenwahl durch den Operateur, abhängig vom intraoperativen Befund und der klinischen Parameter.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.