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88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Plattenepithelkarzinome der Nasenhaupthöhle – Aktuelle Erkenntnisse und Therapieempfehlungen

Meeting Abstract

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  • corresponding author Timon Hussain - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde der Universität Essen, Essen
  • Stefan Mattheis - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde der Universität Essen, Essen
  • Stephan Lang - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde der Universität Essen, Essen
  • Boris Stuck - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde der Universität Essen, Essen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno155

doi: 10.3205/17hno155, urn:nbn:de:0183-17hno1553

Veröffentlicht: 13. April 2017

© 2017 Hussain et al.
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Gliederung

Text

Plattenepithelkarzinome der Nasenhaupthöhle werden primär chirurgisch oder mittels Radiochemotherapie behandelt. Aufgrund der Seltenheit der Tumore fehlen Leitlinien zu Diagnostik und Therapie, insbesondere ist die Rolle der Neck dissection unklar. In der vorgelegten unizentrischen, retrospektiven Studie wurden 37 Patienten erfasst und Heilungsverläufe in Abhängigkeit von der Therapie analysiert, um Therapieempfehlungen abzuleiten.

Das Primärtumorstadium im Kollektiv war gleichmäßig verteilt (T1: 27%, T2: 27%, T3: 16%, T4: 30%). Die Tumore wurden zu 89% (n=33) chirurgisch therapiert, 27% (n=9) erhielten zeitgleich eine Neck dissection. Bei 21% (n=7) zeigten sich präoperativ klinisch suspekte Halslymphknoten, histologisch ließen sich in 2 Fällen Metastasen nachweisen. Die beiden Patienten, die im Stadium cN0 eine Neck dissection erhielten, zeigten keine okkulte Metastasierung. Bei 9% (n=3, 2 T4, 1 T1) kam es nach Tumorresektion ohne Komplettentfernung der Nase zu einem Lokalrezidiv. Bei 18% (n=6, 1 T1, 2 T2, 1 T3, 2 T4) kam es im Verlauf zu einem Lymphknotenrezidiv, auch nach initialer Neck dissection (n=2), adjuvanter Bestrahlung (n=2), oder beidem (n=1). Nach primärer Radiochemotherapie kam es in 50% der Fälle (n=2) zu einem Lokalrezidiv.

Die primär chirurgische Therapie ist bei Nasenhaupthöhlenkarzinomen die Therapie der Wahl, wobei zur Vermeidung von Lokalrezidiven eine radikale Resektion im Sinne einer (Teil-) Ablatio nasi anzustreben ist. Eine klinisch manifeste zervikale Lymphknotenmetastasierung bei Erstdiagnose ist selten. Dennoch muss unabhängig von Tumorstadium und Therapie im Verlauf mit Lymphknotenrezidiven gerechnet werden. Dies ist bei der Therapieentscheidung zu berücksichtigen. Engmaschige Verlaufskontrollen sind unabdingbar.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.