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88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Kanzerogenes Potential des Humanen Papillomavirus (HPV) im Kopf-Hals-Bereich – Kenntnisstand und Impfbereitschaft bei Eltern von Jungen in Deutschland

Meeting Abstract

  • Kevin Hansen - Städtisches Klinikum Solingen, Solingen
  • Eirini Gorgorapti - Städtisches Klinikum Solingen, Solingen
  • David U. Seidel - Städtisches Klinikum Solingen, Solingen
  • corresponding author Andreas M. Sesterhenn - Städtisches Klinikum Solingen, Solingen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno148

doi: 10.3205/17hno148, urn:nbn:de:0183-17hno1484

Veröffentlicht: 13. April 2017

© 2017 Hansen et al.
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Gliederung

Text

Die Inzidenz von HPV-positiven Plattenepithelkarzinomen des Oropharynx steigt im Gegensatz zu HPV-negativen Karzinomen an. Die ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die HPV-Impfung derzeit lediglich für Mädchen zur Verhinderung des Cervixkarzinoms, während eine Impfempfehlung für Jungen im Gegensatz zu anderen Ländern (z.B. USA und Australien) in Deutschland nicht vorliegt. Kenntnisstand und Impfbereitschaft von Eltern von Jungen in Deutschland sind bisher nicht bekannt.

Methoden: Mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens wurden Eltern von Söhnen bis zu einem Alter von 17 Jahren bezüglich ihres Kenntnisstandes über kanzerogenes Potential, Übertragungsweg und Übertragungsrisiko von HPV im Kopf-Hals-Bereich befragt. Des Weiteren wurde die Bereitschaft für oder gegen eine Impfung von Jungen sowie deren Begründung erfragt.

Ergebnisse: Von Januar 2015 bis August 2016 wurden 300 Fragebögen ausgewertet. Die Verursachung von oropharyngolaryngealen Papillomen bzw. Karzinomen durch HPV war 71,3% bzw. 80,7% der Befragten nicht bekannt. Eine Impfbereitschaft von Söhnen war bei 57,4% der Eltern gegeben, während eine flächendeckende Impfung von 67,5% der Eltern befürwortet wurde.

Diskussion: Es besteht vermehrter Informationsbedarf bezüglich des kanzerogenen Potentials von HPV im Kopf-Hals-Bereich, was möglicherweise auch die Impfbereitschaft von Söhnen erhöhen würde.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.