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88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Die Prävalenz von HPV-Infektionen in zervikalen Metastasen bei Patienten mit einem CUP-Syndrom in der Bundesrepublik Deutschland

Meeting Abstract

  • corresponding author Chia-Jung Busch - HNO UKE Hamburg, Hamburg
  • Till Clauditz - Institut für Pathologie UKE Hamburg, Hamburg
  • Susanne Sehner - Institut für Biometrie UKE Hamburg, Hamburg
  • Adrian Münscher - HNO UKE Hamburg, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno127

doi: 10.3205/17hno127, urn:nbn:de:0183-17hno1272

Veröffentlicht: 13. April 2017

© 2017 Busch et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Prognose von Patienten mit CUP (carcinoma of unknown primary)-Syndrom ist insgesamt ungünstig, wobei dies bei cervicalen CUP nicht bestätigt wird. Die verbesserte Prognose könnte mit dem humanen Papillomvirus (HPV) Status des Tumors assoziiert sein. Wir untersuchten bundesweit die Prävalenz von HPV-Infektionen in zervikalen Plattenepithelkarzinom-Metastasen bei CUP und deren prognostische Bedeutung in Anlehnung an aktuellen Daten über HPV-infizierte Oropharynxkarzinome.

Methoden: Es erfolgt eine bundesweite Abfrage aller Kliniken, die Patienten mit cervicalen CUP-Syndromen behandelt haben. Die teilnehmenden Klinken stellten Formalin-fixierte Präparate der Halslymphknoten Metastasen und die klinischen Daten zur Verfügung. Eine Analyse des p16 Status und eine HPV PCR wurde durchgeführt. Die Datenerfassung und Auswertung erfolgte über Excel und Stata14.

Ergebnisse: 243 Patienten aus insgesamt 23 Zentren wurden eingeschlossen. Hiervon waren 194 (79,6%) männlich und 49 (20,2%) weiblich. 114 (46,7%) waren p16-/HPV-, 32 (13,1%) p16-/HPV+, 36 (14,8%) p16+/HPV- und 62 (25,4%) p16+/HPV+. Der Großteil der Patienten (57,0%) erhielt eine Operation mit adjuvanter Radio(chemo)therapie. 26,2% erhielten eine primäre Radiochemotherapie. 73,0% der Patienten waren Raucher. Patienten mit p16+/HPV+ Status hatten gegenüber p16-/HPV- ein deutlich besseres Gesamtüberleben (p=0,015; HR 0,29; 95% KI 0,11–0,79) als solche, die entweder nur p16 oder nur HPV positiv waren (p=0,874; HR 0,94; 95% KI 0,45–1,96).

Schlussfolgerung: Im Gegensatz zu p16-/HPV- CUP scheinen Patienten mit p16+/HPV+ CUP ein deutlich verbessertes Gesamtüberleben zu haben. Analog zu der verbesserten Prognose von HPV+ Oropharynxkarzinomen scheint auch der HPV Status bei cervicalen CUP eine große Relevanz zu haben.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.