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88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Das Management des Radialistransplantat-Hebedefektes mit Spalthaut oder Vollhaut – Ergebnisse einer prospektiven randomisierten Studie

Meeting Abstract

  • corresponding author Jens Greve - Klinik für HNO-Heilkunde, Universitätsklinikum Ulm, Ulm
  • Marc O. Scheithauer - Klinik für HNO-Heilkunde, Universitätsklinikum Ulm, Ulm
  • Nicole Rotter - Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Johannes Kepler Universitätskliniku, Linz, Österreich
  • Johannes A. Veit - Klinik für HNO-Heilkunde, Universitätsklinikum Ulm, Ulm
  • Thomas K. Hoffmann - Klinik für HNO-Heilkunde, Universitätsklinikum Ulm, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno085

doi: 10.3205/17hno085, urn:nbn:de:0183-17hno0856

Veröffentlicht: 13. April 2017

© 2017 Greve et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: In der Regel ist ein Primärverschluss des Radialistransplantat-Entnahmedefektes nicht möglich und muss mittels Voll- oder Spalthaut gedeckt werden. Welche Technik hierfür besser geeignet ist kann aktuell nicht abschließend beurteilt werden. Erstmalig wurden beide Rekonstruktionsverfahren im Rahmen einer prospektiven, randomisierten Studie miteinander verglichen.

Methoden: Prospektiv, randomisierte Beurteilung der Defektdeckung mittels Vollhaut gegenüber Spalthaut hinsichtlich des funktionellen und ästhetischen Ergebnisses und des Wundheilungsverlaufs.

Ergebnisse: Es wurden (bislang) 40 Patienten, davon 7 weibliche in die Studie eingeschlossen. In der postoperativen Phase zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen hinsichtlich Schmerzen im Bereich der Spalt- oder Vollhautentnahmestelle. Die Wundheilung im Bereich des Unterarms zeigte ebenfalls keine Unterschiede. Lediglich die Abheilung des Spalthautentnahmedefektes (sekundäre Wundheilung Oberschenkel) dauerte signifikant länger als die der Vollhautentnahmestelle (Leiste mit Primärverschluss).

Bei der Abschlussuntersuchung nach 6 Monaten war die Beweglichkeit im Handgelenk nach Vollhauttransplantation signifikant eingeschränkter, der Bewegungsumfang lag bei allen Patienten jedoch noch im Normbereich.

Alle Patienten waren sowohl mit dem funktionellen als auch ästhetischen Ergebnis zufrieden.

Schlussfolgerung: Beide Verfahren zum Verschluss des Radialistransplantat-Hebedefektes führen zu guten funktionellen wie auch ästhetischen Ergebnissen. Die Wundheilung des Hebedefektes ist bei der Spalthautentnahme signifikant länger, wohingegen bei den Patienten mit Vollhauttransplantation eine funktionell kaum einschränkende Reduktion der Beweglichkeit im Handgelenk festzustellen ist.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.