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88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Erste klinische Erfahrungen mit dem volldigitalen 3D-Mikroskop ARRISCOPE

Meeting Abstract

  • Kathrin Potkowski - HNO-Klinik,Uniklinik Freiburg, Freiburg
  • Andreas Schneider - Firma Arnold & Richter Cine Technik, München
  • Roland Laszig - HNO-Klinik,Uniklinik Freiburg, Freiburg
  • corresponding author Tanja Hildenbrand - HNO-Klinik,Uniklinik Freiburg, Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno056

doi: 10.3205/17hno056, urn:nbn:de:0183-17hno0561

Veröffentlicht: 13. April 2017

© 2017 Potkowski et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Derzeit basiert die klassische Operationsmikroskopie auf der Anwendung von analogen linsenbasierten Mikroskopen. Die Digitalisierung der Bildgebungskette schreitet seit einigen Jahren voran. Seit kurzem ist ein volldigitales Operationsmikroskop für den Einsatz in der HNO-Chirurgie verfügbar.

Material und Methoden: Über ein Linsensystem wird dem CMOS-Bildsensor (Auflösung 4k) eine Abbildung für das linke und das rechte Auge zugeführt und als dreidimensionales Bild in OLED-HD-Binokulare eingespielt. Die Beleuchtung des Operationsfeldes wird mittels Kaltlicht-LEDs realisiert. Zur Beurteilung kamen Vorteile und Nachteile des ARRISCOPES in der aktuellen Version im klinischen Routinebetrieb bei Operationen im Nasen- und Ohrbereich im Vergleich zum bisherigen Mikroskopstandard.

Ergebnisse: Das digitale System kann das Livebild beliebig vielen Betrachtern in identischer Qualität zur Verfügung stellen. Die 3D-Option sowie die Möglichkeit der nachträglichen Videobearbeitung verbessern die Lehre. Durch Bildverarbeitungsalgorithmen sollen in Zukunft anatomische Strukturen visuell hervorgehoben werden, wodurch eine Erkennung und Schonung wichtiger Strukturen bzw. eine Unterscheidung zwischen pathologischen und physiologischen Strukturen ermöglicht werden soll. Zusatzinformationen, wie präoperativ erzeugte Schnittbilder sollen in das Binokular eingespielt werden. Es zeigten sich Nachteile v.a. im Nutzungskomfort für den Operateur. Bei der Bildverarbeitung zeigten sich der Bildausschnitt zu klein und die Farbgebung z.T. nicht wahrheitsgetreu.

Schlussfolgerung: Durch die Weiterentwicklung mit Angleichung der Anwenderfreundlichkeit an den aktuellen Mikroskopstandard mit dem Zugewinn der digitalen Bildbearbeitung können die Sicherheit von Operationen und die Lehre verbessert werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.