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15. Grazer Konferenz – Qualität der Lehre: Teaching and Learning – Expanding our Resources

28. - 30. April 2011, Wien, Österreich

Neue Wege zur Erweiterung des Prüfungsfragenpools an der Medizinischen Universität Graz

Poster

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  • corresponding author Johannes Bernhardt - Medizinische Universität Graz, Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Dokumentation, Graz, Austria
  • author Josef Smolle - Medizinische Universität Graz, Rektorat, Graz, Austria

15. Grazer Konferenz – Qualität der Lehre: Teaching and Learning – expanding our resources. Wien, Österreich, 28.-30.04.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc11grako16

doi: 10.3205/11grako16, urn:nbn:de:0183-11grako167

Veröffentlicht: 25. April 2012

© 2012 Bernhardt et al.
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Gliederung

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Einleitung/Workshops: An der Medizinischen Universität Graz werden die Abschlussprüfungen aller 29 Module des modular aufgebauten, integrativen Curriculums schriftlich und vorwiegend als Multiple-Choice Prüfungen abgehalten. Die kontinuierliche Erweiterung des Fragen-Pools ist daher entscheidend, das Hinzufügen von ständig neuen, unverbrauchten Fragen kann jedoch zeitraubend und mühsam sein.

Die Universität hat im Sommer 2010 begonnen Multiple-Choice-Fragen-Workshops für alle Modulkoordinator/innen und Lehrenden der klinischen Fachbereiche anzubieten. Die zehn im Wintersemester abgehaltenen 7-stündigen Workshops mit durchschnittlich 7 Teilnehmenden beginnen jeweils mit einer kurzen theoretischen Einführung, Multiple-Choice (MC)-Fragen und Hilfsmittel betreffend. Der Hauptteil des Tages widmet sich jedoch dem selbständigen Erstellen von MC-Fragen. Besonders und damit erwähnenswert ist auch der präferierte Fragentyp, nämlich die „klinische MC-Frage“.

Thema Klinische MC-Fragen: In den Workshops werden am Beginn alle relevanten Kriterien erläutert, die eine gute und vor allem klar formulierte MC-Frage ausmachen. Doch ein Problem tritt bei der „herkömmlichen“ Art MC-Fragen zu erstellen immer auf: die Suche nach guten, gleich gearteten und vor allem gleich sinnvollen Distraktoren. Daraufhin wurde der Prozess der Fragenerstellung umgekehrt. Wir weisen unsere Lehrenden an, die Fragenerstellung bei den Distraktoren zu beginnen und erst im Anschluss die eigentliche Frage bzw. die Fragen-Vignette zu formulieren. Dabei kommt uns der nun verwendete Fragentyp „Klinische MC-Frage“ zu gute. Bei diesem Fragetyp werden dem Studierenden kurze klinische Fallvignetten präsentiert, die mit einer abschließenden Frage nach der wahrscheinlichsten Diagnose, dem adäquatesten diagnostischen Vorgehen oder der bestmöglichen Therapie enden. Der Vorteil ist hierbei die Flexibilität mit der die Frage umformuliert und angepasst werden kann. Bei der Erstellung einer „Best-of-five“-MC-Frage entstehen bei diesem Prozess fünf MC-Fragen, da fünf Fallvignetten formuliert werden, bei der jeweils eine der fünf Antwortoptionen korrekt ist.

Technische Unterstützung: Um die Fragenerstellung für alle Lehrenden zu erleichtern bieten wir Unterstützung in Form einer Applikation mit elektronischem Eingabeformular an (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]). Der Eingabeprozess wird dadurch geführt und die Eingabemaske erleichtert nebenbei die Eingabe in einer korrekten Reihenfolge, was besonders bei der oben genannten Erstellung beginnend bei den Antwortoptionen wichtig ist. Ein weiterer Vorteil ist eine vielseitige Exportfunktionalität, welche mehrere Formate unterstützt. Damit können die Fragen nach Learning-Management-Systemen wie „Moodle“, aber auch nach Prüfungsverwaltungsprogrammen wie beispielsweise das in Graz verwendete „Questionmark Perception“ und Peer-Review-Systemen exportiert werden. Nach einer Kontrolle aller Fragen durch den Autor bzw. die Autorin selbst und einer formellen Prüfung durch beauftragte Personen werden die Fragen in einem neuen Online-Peer-Review-System durch zwei Reviewer/innen begutachtet. Am Ende des ersten Semesters konnten so 65 Lehrende von zehn Klinischen Einrichtungen geschult werden, welche in Summe ca. 1020 neue „klinische“ MC-Fragen erstellt haben.