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I have a dream – quasi-experimentelle Methoden zur Evaluation komplexer Interventionen im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention
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Veröffentlicht: | 6. September 2024 |
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Workshop-Organisator:innen: Prof. Claudia Pischke, Dr. Sarah Forberger, Michael Laxy, Katharina Rathmann, Juliane Hardt, Roman Pokora, Dr. Michael Eichinger, Dr. Dominik RoedingEinladende Organisationen: FB Forschung der DGPH, AG „Epidemiologische Methoden“ (DGSMP, DGEpi, GMDS), AG Pädiatrische Epidemiologie (DGEpi, GMDS), AG Methoden der Evaluation von komplexen Interventionen und Politikmaßnahmen (DGSMP), AG Kinder und Jugendliche (DGMS)
Inhalt: Quasi-Experimente sind ein wertvolles Instrument, um auch in Situationen, in denen eine Randomisierung nicht möglich ist, die kausalen Effekte von Interventionen zu untersuchen. In den letzten Jahren wurden in der methodischen Literatur deutliche Fortschritte erzielt, die in der Breite der angewandten Forschung zur Gesundheitsförderung und Prävention noch verhältnismäßig selten Anwendung finden. Der Workshop gibt einen Überblick über die Nutzung von Quasi-Experimenten zur Evaluation von Interventionen, wichtigen Methoden (z.B. Difference-in-differences Design, unterbrochene Zeitreihenanalysen) und ausgewählten methodischen Fortschritten. Darüber hinaus werden anhand konkreter Forschungsthemen Anwendungsmöglichkeiten in Kleingruppen diskutiert.
Der Workshop verfolgt die folgenden drei Lernziele: (1) Die Workshopteilnehmenden kennen die Charakteristika sowie Stärken und Schwächen unterschiedlicher quasi-experimenteller Methoden. (2) Sie überblicken die konkreten Schritte zur Durchführung und Evaluation einer komplexen Intervention am Beispiel von ‚Communities That Care‘ (CTC), einem kommunalen Ansatz zur Prävention von jugendlichem Problemverhalten. (3) Sie sind in der Lage, ein logisches Modell als Grundlage für die Durchführung und Evaluation einer Intervention zu einem Forschungsthema zu entwickeln sowie ein geeignetes Studiendesign und Messinstrumente auszuwählen.
Der Workshop hat den folgenden Ablauf: Zunächst führen die Workshoporganisator:innen in wichtige Charakteristika unterschiedlicher quasi-experimenteller Methoden ein und stellen beispielhaft die Durchführung und Evaluation von CTC vor (20 Min.). Im Anschluss soll interaktive Kleingruppenarbeit in drei Gruppen und drei Schritten erfolgen (jeweils ca. 7 Personen, max. 21 Workshopteilnehmende, Betreuung durch jeweils 2 Moderator:innen aus dem Organisator:innenkreis, 60 Min.). Ausgangpunkt für die Gruppenarbeit bilden drei Abstracts, die den Kleingruppen vorab zur Verfügung gestellt werden (Natürliche Experimente zu den Themen Tabakkonsum, Förderung der aktiven Mobilität in Städten und sektorenübergreifende Versorgung von Kindern mit chronischen Erkrankungen).
Im ersten Schritt soll ein logisches Modell als Grundlage für die Durchführung und Evaluation der im Abstract beschriebenen komplexen Intervention entwickelt werden. Im zweiten Schritt wird für die kurz- und langfristige Evaluation der Effektivität ein geeignetes Studiendesign identifiziert. Im dritten Schritt sollen geeignete Methoden für die quantitative (und qualitative) Datenerhebung ausgewählt werden. Im Rahmen von Schlaglichtern werden die Kernergebnisse abschließend präsentiert und durch die Moderator:innen zusammengefasst (ca. 10 Min.).
Für eine gewinnbringende Teilnahme am Workshop ist ein Überblick über das MRC-Framework zur Evaluation komplexer Interventionen empfehlenswert: Skivington K, Matthews L, Simpson SA, et al. A new framework for developing and evaluating complex interventions: update of Medical Research Council guidance. BMJ. 2021 Sep; 374:n2061.
Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.