Artikel
Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen stärken – das Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 6. September 2024 |
---|
Gliederung
Text
Symposium-Vorsitz: Prof. Dr. Freia De Bock, Maja Kuchler, M.Sc.
Einladende Organisation: DGSMP
Symposium-Vortragende: Prof. Dr. Freia De Bock, Anika Reinhart
Inhalt: ??????Psychische Gesundheit steht mittlerweile an erster Stelle was Arbeitsunfähigkeit angeht. Darüber hinaus wächst die Prävalenz psychischer Erkrankungen in unserer Gesellschaft stetig. Allerdings entstehen über 50 % aller psychischen Störungen bereits im Kindes- und Jugendalter [1]. Um die Prävalenz psychischer Störungen nachhaltig zu mindern, ist es daher notwendig, psychosoziale Belastungen und Verhaltensauffälligkeiten im Kindes- und Jugendalter frühzeitig zu erkennen und Betroffene bedarfsgerecht zu unterstützen. Das Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG) bearbeitet als neues Deutsches Zentrum für Gesundheitsforschung genau diese Themen und kann die psychische Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und Familien durch Forschung und Innovation stärken.
Um psychosoziale Belastungen und Verhaltensauffälligkeiten im Kindes- und Jugendalter frühzeitig zu erkennen und Betroffene bedarfsgerecht zu unterstützen, bedarf es eines verbesserten Zugangs zu psychosozialen Angeboten zur Förderung der psychischen Gesundheit (im Sinne der Salutogenese) und zur Früherkennung psychischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen [2], [3]. Um einen flächendeckenden und niederschwelligen Zugang zu Kindern und Jugendlichen zu erhalten sind dabei Lebenswelten, z.B. Kindergärten, Schulen, Vereine, essentiell [4], z.B. für die Schaffung unterstützender psychosozialer Strukturen im Sinne der Verhältnisprävention. Wichtig scheint auch eine verbesserte Vernetzung von Fachkräften zwischen den Systemen Gesundheit, Bildung und Soziales [5].
In diesem Symposium sollen Projekte und Planungen des DZPG in Bezug auf die oben genannten Themen präsentiert werden. Das DZPG wird als standortübergreifender wissenschaftlicher Forschungsverbund mit speziellem Schwerpunkt für Kinder und Jugendliche am Standort Bochum/Marburg vorgestellt.
Anhand zweier bereits laufender Projekte des DZPG wird anschließend die Umsetzung von Forschung im DZPG illustriert. Der erste Beitrag präsentiert ein Mapping präventiver, psychosozialer Angebote und Netzwerkstrukturen für Kinder und Jugendliche über verschiedene Systeme und Sektoren hinweg. Der zweite Beitrag stellt einen Ansatz zur Implementierung psychosozialer Interventionen in den Lebenswelten Kita und Schule zur Stärkung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in einem urbanen Kontext vor.
Einzelbeiträge:
- 1.
- Einführung in die Ziele des Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit mit Blick auf Kinder und Jugendliche (DZPG)
Freia De Bock, Silvia Schneider - 2.
- Sektorenübergreifendes Mapping psychosozialer Unterstützungsangebote und Netzwerkstrukturen für Kinder, Jugendliche und Familien
Anika Reinhart, Sarah Beierle, Birgit Reißig, Sabine Walper, Susanne Kuger, Freia De Bock - 3.
- Urban Mental Health – Stärkung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im urbanen Kontext:
Freia De Bock, Anika Reinhart, Lukka Popp, Babett Voigt, Anna Julich, Silvia Schneider
Offene Fragen/Diskussion:
- Welche verhältnispräventiven Maßnahmen können psychosoziale Ressourcen schaffen und psychosoziale Risiken bei Kindern und Jugendlichen reduzieren?
- Wie können Risikogruppen effektiv erreicht/identifiziert werden?
- Wie kann die Implementierung sektorenübergreifender präventiver, psychosozialer Maßnahmen für Kinder und Jugendliche gelingen?
Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Die Autoren geben an, dass ein positives Ethikvotum vorliegt.
Literatur
- 1.
- Kessler RC, Amminger GP, Aguilar-Gaxiola S, Alonso J, Lee S, Ustün TB. Age of onset of mental disorders: a review of recent literature. Curr Opin Psychiatry. 2007 Jul;20(4):359-64.
- 2.
- Colizzi M, Lasalvia A, Ruggeri M. Prevention and early intervention in youth mental health: is it time for a multidisciplinary and trans-diagnostic model for care? Int J Ment Health Syst. 2020;14:23.
- 3.
- Kieling C, Baker-Henningham H, Belfer M, Conti G, Ertem I, Omigbodun O, et al. Child and adolescent mental health worldwide: evidence for action. Lancet. 2011;378(9801):1515-25.
- 4.
- Ewert B. Promoting health in schools: Theoretical reflections on the settings approach versus nudge tactics. Soc Theory Health. 2017;15:430-47.
- 5.
- Jeindl R, Hofer V, Bachmann C, Zechmeister-Koss I. Optimising child and adolescent mental health care - a scoping review of international best-practice strategies and service models. Child Adolesc Psychiatry Ment Health. 2023;17(1):135.