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Gesundheit – gemeinsam. Kooperationstagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) und der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH)

08.09. - 13.09.2024, Dresden

Zeitliche Entwicklung von Gender, Arbeit und Gesundheit unter dem Blickpunkt des sozialen Wandels

Meeting Abstract

  • Julia Graßhoff - Medizinische Hochschule Hannover - Medizinische Soziologie, Hannover, Germany
  • Stefanie Sperlich - Medizinische Hochschule Hannover - Medizinische Soziologie, Hannover, Germany
  • Johannes Beller - Medizinische Hochschule Hannover - Medizinische Soziologie, Hannover, Germany
  • Batoul Safieddine - Medizinische Hochschule Hannover - Medizinische Soziologie, Hannover, Germany

Gesundheit – gemeinsam. Kooperationstagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) und der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH). Dresden, 08.-13.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAbstr. 515

doi: 10.3205/24gmds898, urn:nbn:de:0183-24gmds8982

Veröffentlicht: 6. September 2024

© 2024 Graßhoff et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Im Zuge des sozialen Wandels hat sich die Arbeitswelt strukturell und demografisch verändert. Zwei Megatrends dieses Wandels sollen vorgestellt und mit gesundheitlichen Genderunterschieden in Verbindung gebracht werden. Erster Megatrend ist die stetig steigende Erwerbstätigkeit von Frauen, während die der Männer stagniert. Dabei bleibt der Anteil in Teil- und Vollzeit arbeitender Frauen stabil. Zweiter ist die Bildungsexpansion. Der Anteil an Personen mit höherem Bildungsabschluss nimmt zu sowie deren Einstieg in die wachsende Zahl hochqualifizierter white-collar Berufe. Studienergebnisse deuten darauf hin, dass Erwerbstätigkeit und Bildung protektiv auf Gesundheit wirken. Da insbesondere Frauen von den Mega-Trends profitieren, stellt sich die Frage, ob sich dies in gesundheitlichen Unterschieden und Trends niederschlägt.

Methoden: Mittels regressionsanalytischer Verfahren wurden längsschnittliche Trends von Genderunterschieden in psychosomatischen Beschwerden in der erwerbstätigen Bevölkerung untersucht. Dazu wurden die Daten der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) der Jahre 2006-2018 herangezogen und nach blue- und white-collar sowie high- und low-skill (ISCO88) stratifiziert.

Ergebnisse: Bei psychosomatischen Belastungen sind Frauen in den meisten Berufsgruppen belasteter. Dieser Unterschied stieg 2006-2012 an und stagnierte bis 2018. Besonders belastet und von Genderunterschieden betroffen sind Frauen in white-collar und hochqualifizierten Berufen.

Diskussion: Die Befunde deuten darauf hin, dass Frauen in white-collar und hochqualifizierten Berufen nicht unbedingt Profiteure des sozialen Wandels sind. Es sollte nach Gründen gesucht werden, welche Arbeitsbedingungen zu diesen Ungleichheiten führen und wie man sie reduzieren kann.

Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.