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Gesundheitszustand, -verhalten und Gesundheitskompetenz bei Auszubildenden und Studierenden in der Pflege: Welche Veränderungen und Zusammenhänge können wir nach einem Jahr beobachten?
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Veröffentlicht: | 6. September 2024 |
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Hintergrund: Studierende und Auszubildende in der Pflege sind mit einer Vielzahl von Belastungen und Herausforderungen konfrontiert: Der Einstieg in einen sowohl körperlich als auch psychisch sehr anspruchsvollen Beruf, hohes Lernpensum sowie der Beginn einer eigenverantwortlicheren Lebensphase können die jungen Erwachsenen belasten. Vor dem Hintergrund des Pflegenotstandes hat der Erhalt und die Förderung der Gesundheit dieser Berufsgruppe eine hohe gesellschaftliche Relevanz. Ziel der vorliegenden prospektiven Kohortenstudie ist es, das Gesundheitsverhalten sowie den Gesundheitszustand dieser Gruppe im zeitlichen Verlauf der Ausbildung bzw. des Studiums zu beschreiben und mögliche Zusammenhänge mit der Gesundheitskompetenz und Selbstwirksamkeitserwartung zu untersuchen.
Methodik: Auszubildende und Studierende in der Pflege in Norddeutschland wurden 2021 zu Beginn ihrer Ausbildung bzw. ihres Studiums (t0) mittels Paper-Pencil- und Online-Fragebogen befragt. Es wurden demographische Daten, Informationen zur Gesundheitskompetenz (HLS-EU-Q16) und zur Selbstwirksamkeitserwartung (GSE), sowie Indikatoren für das Gesundheitsverhalten und den Gesundheitszustand erhoben. Die Befragung wurde 2022 in der Mitte der Ausbildung bzw. des Studiums wiederholt (t1).
Ergebnisse: Es lagen 181 Datensätze zur longitudinalen Analyse vor. Dies entspricht einer Follow-Up Rate von 27,4%. Das durchschnittliche Alter lag bei 25,6 Jahren (Median=22, SD=9,0) und der Anteil an Frauen betrug 78%. Es zeigten sich eine leichte Erhöhung der Gesundheitskompetenz (x (SD): 12,6 (2,8) vs. 12,8 (3,0), p = 0,459), sowie eine leichte Verringerung der Selbstwirksamkeitserwartung (x (SD): 28,5 (4,5) vs. 28,3 (4,9), p = 0,626) innerhalb der Gesamtkohorte zwischen den Messzeitpunkten. Diese Ergebnisse waren statistisch nicht signifikant. Innerhalb der Gesamtkohorte zeigte sich eine statistisch signifikante Verschlechterung des berichteten Gesundheitszustandes sowie eine signifikante Erhöhung des BMI. In Bezug auf das Gesundheitsverhalten ließen sich in der Kohorte eine signifikant erhöhte Rauchprävalenz (29,6% vs. 33,3%, p = 0,021), sowie signifikant höhere Levels an körperlicher Aktivität beobachten.
Die Ergebnisse der Analysen von möglichen Zusammenhängen zwischen Gesundheitskompetenz, Selbstwirksamkeitserwartung sowie demographischen Eigenschaften und Indikatoren des Gesundheitsverhaltens und des Gesundheitszustandes werden zum Zeitpunkt des Kongresses vorliegen.
Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Die Autoren geben an, dass ein positives Ethikvotum vorliegt.