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Let’s talk about self-management – der Einfluss von interpersonaler Kommunikation auf das Selbstmanagement chronischer Erkrankungen
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Veröffentlicht: | 6. September 2024 |
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Einleitung: Das Selbstmanagement von Personen mit chronischen Erkrankungen kann dazu beitragen, die individuelle Gesundheit zu stabilisieren, zu verbessern sowie Behandlungs- und Krankheitskosten zu senken. Dabei können neben dem medizinischen Personal auch Angehörige, Bekannte und Mitpatient:innen wesentlichen Einfluss auf das Selbstmanagement von Patient:innen nehmen und dieses unterstützen. Obwohl Studien bereits den Einfluss dieser verschiedenen privaten Personengruppen auf das Selbstmanagement nachgewiesen haben [1], [2], wurden bisher selten die interpersonellen Kommunikationsstrukturen innerhalb dieser informellen Netzwerke in den Blick genommen. Ziel ist es daher, im Rahmen eines Scoping Reviews den Einfluss der Kommunikation mit informellen Kontakten auf das Selbstmanagement systematisch zu untersuchen.
Methoden: Dafür wurde eine Datenbankrecherche in PubMed, PsychInfo, Google Scholar, JMIR und Communication und Mass Media Complete durchgeführt und ein PRISMA Schema für Scoping Reviews (PRISMA-ScR) erstellt [3]. Inkludiert wurden sowohl quantitative als auch qualitative Studiendesigns und Befragungen, um einen umfassenden Überblick über den Forschungsstand zu erhalten.
Ergebnisse: Erste Analysen zeigen, dass der Einfluss durch das persönliche Umfeld auf das Selbstmanagement von chronischen Erkrankungen mehrheitlich positive Wirkung hat [4]. Allerdings wird die spezifische Rolle der Kommunikation bisher noch unzureichend betrachtet [5]. So bleibt unklar, welche Inhalte einer Unterhaltung Einfluss auf das Selbstmanagement von Personen nehmen. Auch können kaum Aussagen darüber getroffen werden, welche Rolle die Qualität der Beziehung zwischen Patient:innen und ihren Kontaktpersonen sowie deren individuelle Eigenschaften spielen.
Schlussfolgerungen/Ausblick: Ein besseres Verständnis über den Einfluss von Kommunikation mit informellen Kontakten auf das Selbstmanagement von Personen erweitert nicht nur den Forschungsstand, sondern kann auch dazu beitragen, dass diese externen Einflussfaktoren in dem Behandlungsverlauf und der Gesundheitsversorgung stärker Berücksichtigung finden, beispielsweise durch einen ausgeprägteren Einbezug von Angehörigen in Disease Management Programme. Weiterführend bieten sich Netzwerkanalysen an, um die Art der Kontakte, den Inhalt der Kommunikation und deren Einfluss auf das Selbstmanagement chronischer Erkrankungen zu identifizieren.
Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.
Literatur
- 1.
- Brew-Sam N, Chib A, Rossmann C. Differential influences of social support on app use for diabetes self-management - a mixed methods approach. BMC Med Inform Decis Mak. 2020;20(1):151. DOI: 10.1186/s12911-020-01173-3
- 2.
- Sun M, Jiang LC. Interpersonal influences on self-management in the eHealth era: Predicting the uses of eHealth tools for self-care in America. Health Soc Care Community. 2021;29(2):464–75. DOI: 10.1111/hsc.13107
- 3.
- Tricco AC, Lillie E, Zarin W, O'Brien KK, Colquhoun H, Levac D et al. PRISMA Extension for Scoping Reviews (PRISMA-ScR): Checklist and Explanation. Ann Intern Med. 2018;169(7):467–73. DOI: 10.7326/M18-0850
- 4.
- Crotty MM, Henderson J, Ward PR, Fuller J, Rogers A, Kralik D et al. Analysis of social networks supporting the self-management of type 2 diabetes for people with mental illness. BMC Health Serv Res 2015; 15:257. DOI: 10.1186/s12913-015-0897-x
- 5.
- Reifegerste D, Wagner A. Health-related communication in everyday life: Communication partners, channels, and patterns. Communications 2023; 48(2):180–201. DOI: 10.1515/commun-2021-0027