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Gesundheit – gemeinsam. Kooperationstagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) und der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH)

08.09. - 13.09.2024, Dresden

Experimentelle Analysen und evidenzbasierte Empfehlungen für eine gesundheitsförderliche und produktive Gestaltung der Arbeit im Homeoffice – die ProHome-Studie

Meeting Abstract

  • Alina Sprenger - Institut für Medizinische Soziologie, Centre for Health and Society, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Düsseldorf, Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf, Germany
  • Claudia Pischke - Institut für Medizinische Soziologie, Centre for Health and Society, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Düsseldorf, Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf, Germany
  • Peter Angerer - Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Centre for Health and Society, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum, Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf, Germany
  • Louisa Scheepers - Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Centre for Health and Society, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum, Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf, Germany
  • Axel Buchner - Institut für Experimentelle Psychologie, Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf, Germany
  • Ana Philippsen - Institut für Experimentelle Psychologie, Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf, Germany
  • Stefan Süß - Lehrstuhl für BWL, insb. Arbeit, Personal und Organisation, Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf, Germany
  • Jörn Brandt - Lehrstuhl für BWL, insb. Arbeit, Personal und Organisation, Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf, Germany
  • Nico Dragano - Institut für Medizinische Soziologie, Centre for Health and Society, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Germany

Gesundheit – gemeinsam. Kooperationstagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) und der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH). Dresden, 08.-13.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAbstr. 926

doi: 10.3205/24gmds732, urn:nbn:de:0183-24gmds7326

Veröffentlicht: 6. September 2024

© 2024 Sprenger et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Arbeiten im Homeoffice ist, nicht zuletzt durch die COVID-19-Pandemie, gängige Praxis geworden. In den Jahren 2020 bis 2023 arbeiteten etwa zwischen 21 % und 25 % der deutschen Erwerbstätigen im Homeoffice, im Vergleich zu nur 13 % im Jahr 2019 (vgl. [1], [2]). Es ist zudem anzunehmen, dass sich das Arbeiten im Homeoffice nachhaltig in der Arbeitswelt etablieren wird. Bekanntermaßen bringt das Arbeiten im Homeoffice potenziell Vorteile aber auch mögliche Risiken mit sich. Um zukünftig evidenzbasierte Empfehlungen zur Gestaltung der Arbeit im Homeoffice geben zu können, ist es zum einen entscheidend, die Auswirkungen des Arbeitens im Homeoffice auf die Gesundheit, Produktivität und Arbeitszufriedenheit zu untersuchen und zum anderen zu erforschen, welchen möglichen positiven Effekt Interventionen zur Förderung von Gesundheit, Produktivität und Arbeitszufriedenheit auf die Arbeitnehmenden haben.

Methoden: In der vorliegenden Studie wird eine beobachtende Panelstudie im Längsschnitt mit einer nachfolgenden randomisiert-kontrollierten Interventionsstudie im betrieblichen Kontext in Nordrhein-Westfalen kombiniert. Die Studie erstreckt sich über einen Zeitraum von 18 bis 23 Monaten und gliedert sich in drei Phasen: In der ersten Phase wird mit zwei Online-Befragungen im Längsschnittdesign die aktuelle Homeoffice-Situation in acht Organisationen erhoben. In der zweiten Studienphase werden mittels qualitativer Fokusgruppen die Bedürfnisse von Führungskräften und Mitarbeitenden zur Gestaltung von gesundheits-, produktivitäts- und arbeitszufriedenheitsfördernden Angeboten erfasst. In der dritten Phase werden auf Basis der Ergebnisse der ersten beiden Studienphasen Interventionsmaßnahmen entwickelt. Diese Interventionsmaßnahmen zur Förderung von Gesundheit, Produktivität und Arbeitszufriedenheit werden im Rahmen eines randomisiert-kontrollierten Studiendesigns getestet.

Erwartete Ergebnisse: Die antizipierten Ergebnisse dieses Forschungsprojektes sollen evidenzbasierte Hinweise auf die optimale Ausgestaltung des Arbeitens im Homeoffice in Bezug auf die Produktivität, Arbeitszufriedenheit und Gesundheit liefern. Die Forschungsergebnisse werden differenziert analysiert, um sowohl die Arbeitsplatzgestaltung als auch die individuellen Umstände der Arbeitnehmenden zu berücksichtigen. Langfristig könnten diese Ergebnisse einen positiven Einfluss bspw. auf die Wettbewerbsfähigkeit der beteiligten Organisationen haben, indem sie die Produktivität im Homeoffice steigern und dessen Attraktivität erhöhen. Des Weiteren könnte die Förderung der Gesundheit der Arbeitnehmenden verbessert werden.

Ausblick: Die erwarteten Ergebnisse können zum einen eine empirische Grundlage für Innovationen im Bereich der Arbeit im Homeoffice liefern und zum anderen differenzierte evidenzbasierte Empfehlungen für die optimale Gestaltung des Homeoffice für verschiedene Arbeitnehmende (z. B. in Bezug auf die Persönlichkeit oder den Tätigkeitsbereich) schaffen. Dadurch würden die Ergebnisse eine hohe Relevanz für Unternehmen erhalten. Darüber hinaus können diese Studienergebnisse neue Anhaltspunkte für weitere Forschung im Bereich Arbeitsgestaltung im Homeoffice und die Implementierung von Interventionen liefern.

Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren geben an, dass ein positives Ethikvotum vorliegt.


Literatur

1.
Destatis - Statistisches Bundesamt. Zahl der Woche: Knapp ein Viertel aller Erwerbstätigen arbeitete 2022 im Homeoffice [Pressemitteilung]. 2023 [cited 2024 Apr 30]. Available from: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Zahl-der-Woche/2023/PD23_28_p002.html Externer Link
2.
Ifo Institut. Drei von vier Beschäftigten bei IT-Dienstleistern nutzen Homeoffice [Pressemitteilung]. 2023 [cited 2024 Apr 30]. Available from: https://www.ifo.de/pressemitteilung/2023-03-02/drei-von-vier-beschaeftigten-bei-it-dienstleistern-nutzen-homeoffice. Externer Link