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Bewertung von Planungstools in der kommunalen Gesundheitsförderung – Ergebnisse eines Gruppendelphis
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Veröffentlicht: | 6. September 2024 |
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Einleitung: Zur Stärkung des Health in All Policies-Ansatzes auf kommunaler Ebene sind integrierte Strategien zur Gesundheitsförderung elementarer Bestandteil [1], [2]. Die Notwendigkeit des gemeinsamen Handelns für die Planung und Umsetzung kommunaler Gesundheitsförderung macht den Einsatz systematischer Planungstools unverzichtbar. Bisher gibt es jedoch für die kommunale Praxis keine systematisch aufbereitete und einfach verfügbare Übersicht der entsprechenden Tools. Daher ist es das Ziel, geeignete Kriterien zur Einordnung und Bewertung verfügbarer Planungstools in der integrierten Gesundheitsförderung zu identifizieren. Mithilfe dieser Kriterien wird die Übersicht und Einordnung der Tools für unterschiedliche Planungen in der kommunalen Gesundheitsförderung ermöglicht.
Methoden: Die partizipative Entwicklung von Kriterien zur Einordnung und Bewertung erfolgt anhand eines zweistufigen Gruppendelphi-Verfahrens [3], [4], welches durch vier partizipative Workshops vorbereitet wurde. Im Vorfeld wurden ein Rapid Review sowie zwölf Expert*inneninterviews zur Identifizierung aktuell verfügbarer kommunaler Planungstools durchgeführt.
Die einbezogenen Expert*innen in Interviews sowie im Gruppendelphi-Verfahren stammen aus intersektoralen Bereichen, darunter Kommunen, Länder, Bund und Wissenschaft. Ihre Expertise umfasste die kommunale Gesundheitsförderung und gesundheitliche Chancengleichheit sowie Stadtentwicklung und -planung.
Ergebnisse: Bei der Auswahl der einbezogenen Planungstools wurde darauf geachtet, dass diese eine integrierte gesundheitsfördernde Strategieentwicklung in den Phasen des Strukturaufbaus, der Analyse und Strategieentwicklung erlauben.
Als Grundlage für die Bewertung von Tools für die kommunale Gesundheitsförderung wurden relevante Kriterien wie z.B. Ressourcenplanung, Anwendbarkeit, Zielsetzung, Kontext und Partizipation von Bürger*innen identifiziert. Obwohl die Expert*innen eine Vielzahl von Kriterien als relevant erachten, wird die Notwendigkeit der Priorisierung betont, um die Übersichtlichkeit und Handhabbarkeit der Instrumente zu gewährleisten.
Schlussfolgerung/Diskussion: Die systematisch und partizipativ erarbeitete Übersicht zu kommunalen Planungstools ermöglicht einen guten und schnellen Überblick über deutschlandweit verfügbare Tools für die integrierte kommunale Gesundheitsförderung. Wünschenswerte wäre eine flächendeckende Anwendung von Planungstools in der kommunalen Gesundheitsförderung vor Ort.
Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.
Literatur
- 1.
- Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit. Kriterien für gute Praxis der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung. 4. Auflage. Berlin: Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit; 2021.
- 2.
- Quilling E, Leimann J, Tollmann P. Kommunale Gesundheitsförderung. In: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Herausgeber. Leitbegriffe der Gesundheitsförderung und Prävention (BZgA Leitbegriffe). 2022. Verfügbar unter: https://leitbegriffe.bzga.de/alphabetisches-verzeichnis/kommunale-gesundheitsfoerderung/
- 3.
- Niederberger M, Renn O. Das Gruppendelphi-Verfahren. Wiesbaden: Springer Fachmedien; 2018. DOI: 10.1007/978-3-658-18755-2
- 4.
- Schulz M, Renn O, Hrsg. Das Gruppendelphi: Konzept und Fragebogenkonstruktion. 1. Aufl. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften; 2009.