Artikel
Digitale Public Health-Interventionen zur Förderung des psychischen Wohlbefindens bei Studierenden: Ein Rapid Review
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 6. September 2024 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund: Das studentische Leben bietet vielfältige Chancen zur persönlichen Entwicklung, jedoch birgt diese Entwicklungsphase oft auch Herausforderungen für die psychische Gesundheit. Verschiedene Faktoren, die mit dem universitären Lebensstil verbunden sind, wie akademischer Stress und finanzielle Belastungen, haben sich als verstärkende Faktoren für psychische Belastungen erwiesen und tragen zum erhöhten Alkohol- und Substanzkonsum unter Studierenden bei. Unser Ziel ist es, die verfügbaren digitalen Interventionen genauer zu untersuchen und ihre Wirksamkeit bei der Förderung des Wohlbefindens, des Gesundheitsverhaltens sowie der Reduktion von Symptomen psychischer Erkrankungen bei Studierenden zu evaluieren.
Methoden: Wir haben ein Rapid Review durchgeführt, um die Evidenz zu digitalen Public-Health-Interventionen für Studierende zu erfassen. Dabei haben wir uns an den methodischen Kriterien orientiert, die von der Cochrane Rapid Reviews Methods Group und PRISMA empfohlen werden. Die Literaturrecherche wurde in Ovid MEDLINE durchgeführt, um nach Stichwörtern zu suchen, die sich auf Studierende, psychisches Wohlbefinden, psychische Gesundheit und digitale Public-Health-Interventionen beziehen. Es wurden nur Artikel berücksichtigt, die zwischen Juni 2018 und heute veröffentlicht wurden, in englischer Sprache verfasst sind und im Rahmen derer Studien mit randomisiertem kontrollierten Studiendesign oder Beobachtungsstudien berichtet werden. Die Auswahl erfolgte in zwei Schritten: 1) Screening der Titel und Abstracts durch zwei unabhängige Reviewer 2) Screening der Volltexte durch drei unabhängige Reviewer.
Ergebnisse: Entsprechend den Empfehlungen der Cochrane Rapid Review-Methoden befinden wir uns derzeit in der Phase der „Risk of Bias“ Assessment. Von 1.134 initial gefundenen Artikeln blieben nach der Entfernung von Duplikaten 1.132 für das Screening übrig. Von diesen erfüllten 1.098 nicht die Einschlusskriterien, sodass schließlich 25 Artikel für die Datenextraktion verblieben. Die Studien wurden zwischen 2018 und 2023 in zehn Ländern durchgeführt. Dabei wurden in 16 % der Studien speziell Interventionen während der COVID-19-Pandemie umgesetzt. Alle eingeschlossenen Studien verwendeten ein experimentelles Design, wobei 72 % der Studien zwei Interventionsarme hatten, und eine Studie sogar maximal acht Interventionsarme. Von den untersuchten Interventionen beinhalteten 24% Smartphone-Anwendungen und 76 % webbasierte Interventionen. Die Interventionsziele im Rahmen der inkludierten Studien umfassten die Verbesserung der psychischen Gesundheit (68%), die Reduzierung von Substanzkonsum (28%), die Förderung körperlicher Aktivität (36%) und die Veränderung von Ernährungs- und Essgewohnheiten (16%).
Schlussfolgerung: Dieses Rapid Review wird das Wissen über die Wirksamkeit digitaler Public-Health-Interventionen in Bezug auf das psychische Wohlbefinden und das Gesundheitsverhalten von Studierenden verbessern. Die Ergebnisse werden es Hochschulen ermöglichen, gezielte Interventionen zur Förderung der Gesundheit Studierender und zur Reduktion bestehender Symptome durchzuführen.
Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.