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Globale Prävalenz von zervikalen HPV-Infektionen bei älteren Frauen mit normaler Zytologie: Eine systematische Review und Metaanalyse
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Veröffentlicht: | 6. September 2024 |
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Hintergrund/Ziel: Zervixkarzinom ist weltweit die vierthäufigste Krebsart bei Frauen, wobei in einigen Ländern die höchsten Inzidenzraten bei Frauen außerhalb des empfohlenen Screening-Alters dokumentiert werden. Angesichts der höheren Mortalitätsraten bei älteren Frauen und des Mangels an aktuellen Daten zu Humane Papillomavirus (HPV)-Infektionen haben wir eine systematische Review und Metaanalyse durchgeführt, um die globale HPV-Prävalenz bei über 50-jährigen Frauen mit normaler Zytologie zu schätzen.
Methoden: Wir durchsuchten bis zum 31. Mai 2022 drei Datenbanken (PubMed, Scopus, Web of Science) nach Studien zur HPV-Prävalenz bei Frauen über 50 mit normaler Zytologie. Die Datenqualität wurde mittels einer modifizierten Newcastle-Ottawa-Skala bewertet. Die gepoolten Prävalenzen für any-HPV und Hochrisiko (HR)-HPV wurden mit Random-Effects-Modellen berechnet. Geografische Unterschiede wurden in stratifizierten Meta-Analysen und multiplen Meta-Regressionsmodellen bewertet. Zusätzlich wurden HPV-Prävalenzen nach Altersgruppen und Genotypen geschätzt.
Ergebnisse: Wir identifizierten insgesamt 9.099 Artikel, von denen 130 in die qualitative Synthese einbezogen wurden. Die Studien wurden hauptsächlich in Asien (33,9%), Amerika (28,5%) und Europa (28,5%) durchgeführt. Afrika und Ozeanien waren mit nur 6,2% bzw. 2,3% der Studien unterrepräsentiert. Wir schätzten eine globale gepoolte Prävalenz für any-HPV-Typen von 11.87% (95%KI, 9.80-14.11%) und eine Prävalenz für HR-HPV-Typen von 6.47% (95%KI, 5.46-7.56%). Die HPV-Prävalenz variierte je nach geografischer Region, mit den höchsten Schätzungen in West- und Mittelafrika sowie Zentralamerika und den niedrigsten in Westeuropa. Weltweit gingen die HPV-Prävalenzen nach dem 55. Lebensjahr nach unten, stiegen leicht zwischen 65 und 74 Jahren und fielen dann wieder. Weltweit waren die HPV-Typen 16 und 53 unter älteren Frauen mit normaler Zytologie am häufigsten vertreten.
Diskussion: Die gepoolten HPV-Prävalenzen bei Frauen über 50 Jahre mit normaler Zytologie sind vergleichbar mit den gepoolten HPV-Prävalenzen bei Frauen zwischen 35 und 54 Jahren mit normaler Zytologie und variieren weltweit stark. Screening-Richtlinien sollten diese HPV-Prävalenzen bei älteren Frauen berücksichtigen und mehr Forschung zur HPV-Persistenz und HPV-Progression bei älteren Frauen ist notwendig.
Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.
Der Beitrag wurde bereits publiziert: International Papillomavirus Society Congress (IPVC) 2023 Washington DC, USA