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Gesundheit – gemeinsam. Kooperationstagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) und der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH)

08.09. - 13.09.2024, Dresden

Globale Prävalenz von zervikalen HPV-Infektionen bei älteren Frauen mit normaler Zytologie: Eine systematische Review und Metaanalyse

Meeting Abstract

  • Vanesa Osmani - TUM School of Medicine and Health, Technische Universität München, München, Germany
  • Lucy Hörner - TUM School of Medicine and Health, Technische Universität München, München, Germany
  • Theoneste Nkurunziza - TUM School of Medicine and Health, Technische Universität München, München, Germany
  • Sophia Rank - TUM School of Medicine and Health, Technische Universität München, München, Germany
  • Luana Tanaka Fiengo - TUM School of Medicine and Health, Technische Universität München, München, Germany
  • Stefanie J. Klug - TUM School of Medicine and Health, Technische Universität München, München, Germany

Gesundheit – gemeinsam. Kooperationstagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) und der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH). Dresden, 08.-13.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAbstr. 901

doi: 10.3205/24gmds584, urn:nbn:de:0183-24gmds5840

Veröffentlicht: 6. September 2024

© 2024 Osmani et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund/Ziel: Zervixkarzinom ist weltweit die vierthäufigste Krebsart bei Frauen, wobei in einigen Ländern die höchsten Inzidenzraten bei Frauen außerhalb des empfohlenen Screening-Alters dokumentiert werden. Angesichts der höheren Mortalitätsraten bei älteren Frauen und des Mangels an aktuellen Daten zu Humane Papillomavirus (HPV)-Infektionen haben wir eine systematische Review und Metaanalyse durchgeführt, um die globale HPV-Prävalenz bei über 50-jährigen Frauen mit normaler Zytologie zu schätzen.

Methoden: Wir durchsuchten bis zum 31. Mai 2022 drei Datenbanken (PubMed, Scopus, Web of Science) nach Studien zur HPV-Prävalenz bei Frauen über 50 mit normaler Zytologie. Die Datenqualität wurde mittels einer modifizierten Newcastle-Ottawa-Skala bewertet. Die gepoolten Prävalenzen für any-HPV und Hochrisiko (HR)-HPV wurden mit Random-Effects-Modellen berechnet. Geografische Unterschiede wurden in stratifizierten Meta-Analysen und multiplen Meta-Regressionsmodellen bewertet. Zusätzlich wurden HPV-Prävalenzen nach Altersgruppen und Genotypen geschätzt.

Ergebnisse: Wir identifizierten insgesamt 9.099 Artikel, von denen 130 in die qualitative Synthese einbezogen wurden. Die Studien wurden hauptsächlich in Asien (33,9%), Amerika (28,5%) und Europa (28,5%) durchgeführt. Afrika und Ozeanien waren mit nur 6,2% bzw. 2,3% der Studien unterrepräsentiert. Wir schätzten eine globale gepoolte Prävalenz für any-HPV-Typen von 11.87% (95%KI, 9.80-14.11%) und eine Prävalenz für HR-HPV-Typen von 6.47% (95%KI, 5.46-7.56%). Die HPV-Prävalenz variierte je nach geografischer Region, mit den höchsten Schätzungen in West- und Mittelafrika sowie Zentralamerika und den niedrigsten in Westeuropa. Weltweit gingen die HPV-Prävalenzen nach dem 55. Lebensjahr nach unten, stiegen leicht zwischen 65 und 74 Jahren und fielen dann wieder. Weltweit waren die HPV-Typen 16 und 53 unter älteren Frauen mit normaler Zytologie am häufigsten vertreten.

Diskussion: Die gepoolten HPV-Prävalenzen bei Frauen über 50 Jahre mit normaler Zytologie sind vergleichbar mit den gepoolten HPV-Prävalenzen bei Frauen zwischen 35 und 54 Jahren mit normaler Zytologie und variieren weltweit stark. Screening-Richtlinien sollten diese HPV-Prävalenzen bei älteren Frauen berücksichtigen und mehr Forschung zur HPV-Persistenz und HPV-Progression bei älteren Frauen ist notwendig.

Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.

Der Beitrag wurde bereits publiziert: International Papillomavirus Society Congress (IPVC) 2023 Washington DC, USA