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Gesundheit – gemeinsam. Kooperationstagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) und der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH)

08.09. - 13.09.2024, Dresden

Anwendbarkeit des NutriMental-Screeners zur Identifizierung von ernährungsbedingten Risiken bei Rehabilitand:innen in psychosomatischen Rehabilitationskliniken

Meeting Abstract

  • Ramona Hiltensperger - Universität Ulm, Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie, Ulm, Germany
  • Jennifer Neher - Universität Ulm, Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie, Ulm, Germany
  • Lea Böhm - Universität Ulm, Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie, Ulm, Germany
  • Annabel Müller-Stierlin - Ulm University, Ulm, Germany

Gesundheit – gemeinsam. Kooperationstagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) und der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH). Dresden, 08.-13.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAbstr. 750

doi: 10.3205/24gmds567, urn:nbn:de:0183-24gmds5670

Veröffentlicht: 6. September 2024

© 2024 Hiltensperger et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Menschen mit psychischen Erkrankungen sind häufig mit Ernährungsproblemen konfrontiert, die die Entwicklung somatischer Komorbiditäten begünstigen, was zu einer weiteren Verringerung der Lebensqualität und Lebenserwartung führt. Bislang werden ernährungsbedingte Probleme in der psychiatrischen und psychosomatischen Rehabilitationsversorgung oft nicht angemessen berücksichtigt. Es fehlt an validen Instrumenten zur Identifizierung von Personen, bei denen ein Risiko für Mangelernährung, Überernährung und andere Ernährungsprobleme besteht.

Methode: Ein Screening-Instrument (NutriMental-Screener) zur Erkennung ernährungsbedingter Probleme bei Menschen mit Depressionen wurde in einem partizipativen Ansatz entwickelt. Zur Ermittlung der Anforderungen an den NutriMental Screener für den Einsatz in der stationären psychosomatischen Rehabilitation, wurden in einem ersten Schritt qualitative Einzelinterviews mit Ärzten, Diätassistenten und anderen Mitarbeitern in acht psychosomatischen Rehabilitationskliniken in Deutschland durchgeführt.

Ergebnisse: Wir stellen die Hintergründe und die Entwicklung des NutriMental-Screeners vor. Außerdem werden erste Ergebnisse der der qualitativen Interviews vorgestellt. Die Teilnehmer berichten über ihre Erfahrungen mit der Verordnung und Inanspruchnahme ernährungstherapeutischer Leistungen in der psychosomatischen Rehabilitation und ihre subjektive Einschätzung des potenziellen Mehrwerts des NutriMental Screeners.

Diskussion: Aus der qualitativen Studie ergeben sich Empfehlungen für die anschließende mixed-methods Evaluation der Anwendbarkeit des NutriMental-Screeners mit Rehabilitand:innen und Fachkräften, sowie für die nachhaltige Integration des NutriMental-Screeners in den Versorgungsalltag der psychosomatischen Rehabilitation. Die Implementierung des NutriMental-Screeners kann in der Folge dazu beitragen, dass ernährungsbedingte Probleme von Rehabilitand:innen bereits zu Beginn der stationären Rehabilitation erkannt und während des stationären Aufenthaltes durch die Auswahl geeigneter Rehabilitationsmaßnahmen, insbesondere ernährungstherapeutischer Leistungen, adäquat adressiert werden. So kann die interdisziplinäre Versorgung zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden verbessert werden.

Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren geben an, dass ein positives Ethikvotum vorliegt.