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Anwendbarkeit des NutriMental-Screeners zur Identifizierung von ernährungsbedingten Risiken bei Rehabilitand:innen in psychosomatischen Rehabilitationskliniken
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Veröffentlicht: | 6. September 2024 |
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Hintergrund: Menschen mit psychischen Erkrankungen sind häufig mit Ernährungsproblemen konfrontiert, die die Entwicklung somatischer Komorbiditäten begünstigen, was zu einer weiteren Verringerung der Lebensqualität und Lebenserwartung führt. Bislang werden ernährungsbedingte Probleme in der psychiatrischen und psychosomatischen Rehabilitationsversorgung oft nicht angemessen berücksichtigt. Es fehlt an validen Instrumenten zur Identifizierung von Personen, bei denen ein Risiko für Mangelernährung, Überernährung und andere Ernährungsprobleme besteht.
Methode: Ein Screening-Instrument (NutriMental-Screener) zur Erkennung ernährungsbedingter Probleme bei Menschen mit Depressionen wurde in einem partizipativen Ansatz entwickelt. Zur Ermittlung der Anforderungen an den NutriMental Screener für den Einsatz in der stationären psychosomatischen Rehabilitation, wurden in einem ersten Schritt qualitative Einzelinterviews mit Ärzten, Diätassistenten und anderen Mitarbeitern in acht psychosomatischen Rehabilitationskliniken in Deutschland durchgeführt.
Ergebnisse: Wir stellen die Hintergründe und die Entwicklung des NutriMental-Screeners vor. Außerdem werden erste Ergebnisse der der qualitativen Interviews vorgestellt. Die Teilnehmer berichten über ihre Erfahrungen mit der Verordnung und Inanspruchnahme ernährungstherapeutischer Leistungen in der psychosomatischen Rehabilitation und ihre subjektive Einschätzung des potenziellen Mehrwerts des NutriMental Screeners.
Diskussion: Aus der qualitativen Studie ergeben sich Empfehlungen für die anschließende mixed-methods Evaluation der Anwendbarkeit des NutriMental-Screeners mit Rehabilitand:innen und Fachkräften, sowie für die nachhaltige Integration des NutriMental-Screeners in den Versorgungsalltag der psychosomatischen Rehabilitation. Die Implementierung des NutriMental-Screeners kann in der Folge dazu beitragen, dass ernährungsbedingte Probleme von Rehabilitand:innen bereits zu Beginn der stationären Rehabilitation erkannt und während des stationären Aufenthaltes durch die Auswahl geeigneter Rehabilitationsmaßnahmen, insbesondere ernährungstherapeutischer Leistungen, adäquat adressiert werden. So kann die interdisziplinäre Versorgung zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden verbessert werden.
Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Die Autoren geben an, dass ein positives Ethikvotum vorliegt.