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Kommunikationsstrategien in der Corona-Pandemie zur Unterstützung von NCD-Patient:innen. Ergebnisse einer Dokumentenanalyse
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Veröffentlicht: | 6. September 2024 |
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Einleitung: Nicht-übertragbare Erkrankungen (NCD) sind Risikofaktoren für schwere Covid-19-Verläufe. Hierzu zählen Krebserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen der Lunge, Niere und Leber, Diabetes mellitus II und schwere psychische Erkrankungen [1]. NCD-Patienten:innen wurden in der zurückliegenden Corona-Pandemie als vulnerabel eingestuft. Sie bedurften über einen reinen Informationsansatz hinausgehende zielgruppenspezifische und bedarfsangepasste Kommunikationsangebote [2] bspw. über Risiken und Infektionsschutz, mögliche Wechselwirkungen mit der Grunderkrankung, Therapieplanung oder auch auch zur Corona-Schutzimpfung. Vorgestellt werden erste Ergebnisse der Bestandsanalyse Covid-19/Corona-Kommunikationsstrategien in europäischen Ländern mit Bezug zu Personen mit NCD aus dem Task „Lessons learned from Covid“ des EU-Projektes JA PreventNCD.
Methoden: Es wird eine Desktop-Recherche unter Einbeziehung von Datenbanken wie der WHO MiNDbank und Literaturdatenbanken wie PubMed, Web of Science durchgeführt, die Kommunikationsstrategien und Verhaltensempfehlungen aus dem Zeitraum der Coronamaßnahmen März 2020 bis April 2023 einbezieht sowie sog. Corona-Lessons Learned-Dokumente mit NCD-Bezügen. Die Dokumente entstammen zentralen EU-Organen und aus europäischen Ländern (EU) in englischer oder deutscher Sprache. Die qualitative Dokumentenanalyse wird mithilfe der Auswertungssoftware MAXQDA durchgeführt und folgt zunächst deduktiv den WHO-Prinzipien für effektive Gesundheitskommunikation: Zugänglichkeit, Umsetzbarkeit, Glaubwürdigkeit, Relevanz, Aktualität, Verständlichkeit [3]. Sie ist offen für weitere im Material enthaltene Analysekategorien.
Ergebnis: Vorgestellt werden erste Ergebnisse und das weitere methodische Vorgehen im Projekt.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse werden diskutiert vor dem Hintergrund von NCD-Positionen supranationaler Institutionen wie WHO, PAHO, NCD Alliance und Europäische Kommission sowie der Studienlage [4], [5]. Sie dienen der Vorbereitung eines europaweiten Assessments und Erfahrungsaustausches im Rahmen des Projektes. Ziel ist es, einen Rahmen für länderspezifische Kommunikationsstrategien für Personen mit NCDs bereitzustellen, welcher anwendbar ist sowohl in Gesundheitskrisen als auch in sog. Routinephasen.
Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.
Literatur
- 1.
- Rößler M, Jacob J, et al. Hierarchisierung von Risikofaktoren für schwere COVID-19-Erkrankungsverläufe im Kontext der COVID-19-Schutzimpfungen – Eine gepoolte GKV-Routinedatenanalyse basierend auf 30 Mio. Versicherten. Epid Bull. 2021;19(1):3-12. DOI: 10.25646/8405
- 2.
- von Rüden U, Spura A, et al. Bedarfsbezogene Kommunikationsstrategie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) während der COVID-19-Pandemie. Bundesgesundheitsbl. 2021;64:285–293. DOI: 10.1007/s00103-021-03290-4
- 3.
- World Health Organization. WHO principles for effective communications. Verfügbar unter: https://www.who.int/about/communications/principles
- 4.
- Nadareishvili I, Bazas T, Petrosillo N, Berce V, Firth J, Mansilha A, Leventer M, Renieri A, Zampolini M, Papalois V. The Medical Community's Role in Communication Strategies during Health Crises-Perspective from European Union of Medical Specialists (UEMS). Infect Dis Rep. 2023 Jul 3;15(4):370-376. DOI: 10.3390/idr15040037
- 5.
- Orhan R, Paric M, Czabanowska K. Lessons Learnt from the EU Response to NCDs: A Content Analysis on Building Resilient Post-COVID Health Systems. Healthcare. 2021;9(12):1659. DOI: 10.3390/healthcare9121659