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Gesundheit – gemeinsam. Kooperationstagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) und der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH)

08.09. - 13.09.2024, Dresden

Bewegungsonkologische Versorgung von Krebspatient*innen – eine Mixed-Methods-Bestandsaufnahme in Comprehensive Cancer Centers

Meeting Abstract

  • Saskia Blütgen - Universität zu Köln, Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft, Lehrstuhl für Medizinsoziologie, Köln, Germany
  • Anna Zinkevich - Universität zu Köln, Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft, Lehrstuhl für Medizinsoziologie, Köln, Germany
  • Anna-Lisa Tigges - Universität zu Köln, Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft, Lehrstuhl für Medizinsoziologie, Köln, Germany
  • Katja Krug - Uniklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, INF 130.3, Heidelberg, Germany
  • Michel Wensing - Uniklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, INF 130.3, Heidelberg, Germany
  • Joachim Wiskemann - AG Onkologische Sport- und Bewegungstherapie, Abteilung Medizinische Onkologie, Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • Lena Ansmann - Universität zu Köln, Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft, Lehrstuhl für Medizinsoziologie, Köln, Germany

Gesundheit – gemeinsam. Kooperationstagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) und der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH). Dresden, 08.-13.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAbstr. 241

doi: 10.3205/24gmds268, urn:nbn:de:0183-24gmds2684

Veröffentlicht: 6. September 2024

© 2024 Blütgen et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Der globale Aktionsplan für körperliche Aktivität der Weltgesundheitsorganisation unterstreicht die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Akteur*innen auf allen Ebenen, um die Vorteile körperlicher Aktivität weltweit zu maximieren [1]. Die Bedeutung frühzeitiger körperlicher Aktivität nach einer Krebsdiagnose wurde in mehr als 700 randomisierten klinischen Studien als wichtige unterstützende Therapie nachgewiesen [2], [3]. Es fehlt jedoch an einer breiten Anwendung und Zugänglichkeit in der Routineversorgung. Deshalb wird in Deutschland derzeit eine flächendeckende Implementierung onkologischer bewegungstherapeutischer Beratungs- und Versorgungsstrukturen im Rahmen des MOVE-ONKO-Projektes erprobt. Das von der Deutschen Krebshilfe finanzierte Projekt zielt auf die Etablierung eines umfassenden Versorgungsnetzwerks zur multidisziplinären Bewegungsförderung und -therapie onkologischer Patient*innen ab. Der Versorgungspfad wird derzeit entwickelt und startet im Frühjahr 2024 an sieben Comprehensive Cancer Centers (CCCs).

Zielsetzung: Im Rahmen der Evaluation wird vor der Intervention eine Erfassung der Ausgangssituation in Form einer Ist-Analyse in den beteiligten CCCs durchgeführt. Darüber hinaus werden der Aufbau des bewegungsonkologischen Netzwerkes und die damit verbundenen unterschiedlichen Ressourcen und Barrieren der CCCs, die Einfluss auf die Umsetzung haben, untersucht.

Methode: Es wurden die Perspektiven der Schlüsselpersonen (Leiter*innen der onkologischen Bewegungstherapie) und Leistungserbringenden in den CCCs erhoben. Die Schlüsselpersonen (n = 7) wurden als Repräsentant*innen ihrer Organisation zunächst mittels Fragebogen befragt. Dieser bestand sowohl aus validierten Skalen als auch aus passgenauen eigens entwickelten Items. Anschließend erfolgte ein vertiefendes semi-strukturiertes Interview im jeweiligen CCC oder per Videokonferenz. Zusätzlich wurde die Perspektive der Leistungserbringenden in qualitativen Interviews erhoben. Mittels Purposeful Sampling durch die Schlüsselpersonen wurden die Leistungserbringenden aus den Berufsgruppen Ernährungstherapie, Pflege, Psychoonkologie, Ärzt*innen und Sozialdienst sowie Sportwissenschaft ausgewählt (n = 24). Fragebogendaten werden deskriptiv ausgewertet. Die Interviews werden mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Kuckartz [4] ausgewertet, gefolgt von einer qualitativen Netzwerkanalyse. Die Ergebnisse werden in Auswertungsworkshops zusammengeführt (Triangulation).

Ergebnisse: Die Datenerhebung ist abgeschlossen. Zum Kongress werden die Ergebnisse aufbereitet und bestehende Unterschiede zwischen den CCC präsentiert.

Implikation für Forschung und/oder (Versorgungs-)Praxis: Die Ergebnisse der Bestandsaufnahme werden im weiteren Projektverlauf dazu verwendet, den zu implementierenden Versorgungspfad bestmöglich zu gestalten und zu evaluieren. Die eingesetzten Erhebungsinstrumente werden im Projektverlauf zu zwei weiteren Befragungszeitpunkten eingesetzt und fortlaufend angepasst. Netzwerk Charakteristika und Strukturen bilden die Grundlage für die spätere nachhaltige Implementierung des MOVE-ONKO Projekts.

Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren geben an, dass ein positives Ethikvotum vorliegt.


Literatur

1.
World Health Organization. Global Action Plan on Physical Activity 2018–2030: More Active People for a Healthier World. 2019.
2.
Schmitz KH, Campbell AM, Stuiver MM, Pinto BM, Schwartz AL, Morris GS, et al. Exercise is medicine in oncology: Engaging clinicians to help patients move through cancer. CA Cancer J Clin. 2019;69:468–84. DOI: 10.3322/caac.21579. Externer Link
3.
Campbell KL, Winters-Stone KM, Wiskemann J, May AM, Schwartz AL, Courneya KS, et al. Exercise Guidelines for Cancer Survivors: Consensus Statement from International Multidisciplinary Roundtable. Med Sci Sports Exerc. 2019;51:2375–90. DOI: 10.1249/MSS.0000000000002116 Externer Link
4.
Kuckartz U. Qualitative Inhaltsanalyse: Methoden, Praxis, Computerunterstützung. Beltz Juventa; 2012.