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Gesundheit – gemeinsam. Kooperationstagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) und der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH)

08.09. - 13.09.2024, Dresden

Data Clinic – Vorstellung eines digitalen Weiterbildungs- und Informationsformats für Forschende zu Themen rund um medizinische Datenintegrationszentren am Beispiel der Universitätsmedizin Greifswald

Meeting Abstract

  • Matthias Scheuch - Core Unit Datenintegrationszentrum, Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald, Germany
  • Sherry Freiesleben - Core Unit Datenintegrationszentrum, Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald, Germany
  • Kai Fitzer - Core Unit Datenintegrationszentrum, Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald, Germany
  • Sebastian Berthe - Core Unit Datenintegrationszentrum, Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald, Germany
  • Robert Gött - Core Unit Datenintegrationszentrum, Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald, Germany
  • Joe Kranzusch - Core Unit Datenintegrationszentrum, Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald, Germany
  • Erfan Matbouei - Core Unit Datenintegrationszentrum, Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald, Germany
  • Dagmar Waltemath - Core Unit Datenintegrationszentrum, Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald, Germany

Gesundheit – gemeinsam. Kooperationstagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) und der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH). Dresden, 08.-13.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAbstr. 562

doi: 10.3205/24gmds091, urn:nbn:de:0183-24gmds0913

Veröffentlicht: 6. September 2024

© 2024 Scheuch et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Universitätskliniken erfüllen neben der Patientenversorgung auch zentrale Aufgaben in der Lehre und in der Forschung. Insbesondere zur Unterstützung der datengetriebenen Forschung wurden 2018 im Rahmen der Medizininformatik-Initiative kontinuierlich modular aufgebaute, skalierbare und föderierte Datenintegrationszentren (DIZ) aufgebaut. Diese machen klinische Daten, Bilddaten und Daten aus molekularen/genomischen Untersuchungen sowohl standortbezogen als auch standortübergreifend für innovative Forschungsprojekte gemäß der FAIR-Prinzipien nutzbar [1], [2]. Die DIZe entwickelten sich hierbei in den letzten Jahren mehr zu zentralen Anlaufstellen für Forschende und erweiterten ihr Service-Portfolio beständig um Themen des Forschungsdatenmanagements und der Forschungskoordination [3]. Um dem wachsenden Informationsbedarf der klinisch Forschenden zu begegnen, hat das DIZ der Universitätsmedizin Greifswald (UMG-DIZ) ein spezielles Weiterbildungsformat entwickelt: Die Data Clinic gibt kurze Informationsimpulse für Themen rund um die Nutzung von Routinedaten für die Forschung und bietet einen offenen Beratungs- und Informationsraum für Fragen rund um das medizinische Forschungsdatenmanagement.

Methoden: Das Konzept der Data Clinic wurde durch Mitarbeitende des UMG-DIZ entworfen und von den Fakultätsleitenden begrüßt. In den Jahren 2023/24 wurde ein erster Testlauf an der Universitätsmedizin Greifswald durchgeführt.

Ergebnisse: Die Data Clinic des UMG-DIZ ist eine regelmäßig stattfindende Beratungsveranstaltung mit Vortragscharakter und anschließender offener Diskussionsrunde. Sie fungiert hierbei als Vermittlerin zwischen Forschenden an der Klinik und den Werkzeugen bzw. Leistungen, die ein DIZ zur Verfügung stellen kann. Das beinhaltet neben der Beratungsfunktion zur Verwendung entsprechender Software bei Forschungsvorhaben auch strukturelle Abläufe, die bei lokalen und standortübergreifenden Datenanfragen und Datennutzungsanträgen durchlaufen werden müssen.

In einem ersten allgemeinen Vortrag wurde das UMG-DIZ als Core Unit präsentiert. Darin wurden zentrale Punkte wie Machbarkeits- und Forschungsanfragen, Softwarelösungen, Consente, Datenqualitätsmanagement und Datennutzungsprozesse angesprochen. In folgenden Vorträgen haben wir uns auf die Herkunft der Daten bei Forschungsanfragen konzentriert. Den Forschenden wurden Möglichkeiten zur Nutzung standortinterner sowie standortübergreifender Daten vorgestellt. Hierbei wurden sowohl i2b2, als Möglichkeit für Forschende im Vorfeld lokal eigenständig Machbarkeitsabfragen durchzuführen, als auch ProSkive als Antragstool für Datenherausgaben, vorgestellt. Ein weiterer Fokus lag auf dem Forschungsdatenportal für Gesundheit (FDPG) für eine deutschlandweite Machbarkeitsabfrage von Forschungsdaten aus allen Datenintegrationszentren sowie zur Beantragung dieser Daten. In weiteren Präsentationen stellten wir das Umfragetool REDCap als Softwarelösung zur Datenerhebung sowie gPAS als Pseudonymisierungswerkzeug für sensible Daten in Studien vor.

Diskussion: Die Zahl der Teilnehmenden variiert je nach Thema zwischen fünf und fünfzehn, steigt aber im Mittel langsam kontinuierlich an. Das Hauptproblem besteht aktuell noch in der Sichtbarkeit des UMG-DIZ innerhalb der Universitätsmedizin sowie fehlenden Anwendungsbeispielen für lokale Datenbereitstellungen an unserem Standort. Aufgrund dessen haben wir ein Werbeposter mit allen stattfindenden Terminen zur Data Clinic entworfen, das demnächst in den Aufzügen der Universitätsmedizin zu sehen sein wird. Des Weiteren planen wir die Einführung von Fortbildungspunkten für Kliniker, ähnlich einer Continued Medical Education (CME), um den Anreiz zur Teilnahme an der Data Clinic weiter zu erhöhen. Das Konzept und der Ablaufplan der Data Clinic wird nach einer weiteren Evaluationsphase als Open Educational Ressource zur Nachnutzung bereitgestellt (https://open-educational-resources.de). Weitere Vorträge, insbesondere auch zur Förderung der Sichtbarkeit überregionaler Projekte wie baseTrace, die MII-Academy oder eva4MII, sind für nächste Iteration der Data Clinic geplant. Standortspezifische Themen könnten in das Konzept integriert werden.

Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.


Literatur

1.
Waltemath D, Beyan O, Crameri K, Dedié A, Gierend K, Gröber P, Inau ET, Michaelis L, Reinecke I, Sedlmayr M, Thun S, Krefting D. FAIRe Gesundheitsdaten im nationalen und internationalen Datenraum [FAIR health data in the national and international data space]. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz. 2024 Jun;67(6):710-720. DOI: 10.1007/s00103-024-03884-8 Externer Link
2.
Data integration centres. Medical Informatics Initiative Germany. [2022-09-22]. Available from: https://www.medizininformatik-initiative.de/en/consortia/data-integration-centres Externer Link
3.
Gierend K, Freiesleben S, Kadioglu D, Siegel F, Ganslandt T, Waltemath D. The Status of Data Management Practices Across German Medical Data Integration Centers: Mixed Methods Study. J Med Internet Res. 2023 Nov 8;25:e48809. DOI: 10.2196/48809 Externer Link