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65th Annual Meeting of the German Association for Medical Informatics, Biometry and Epidemiology (GMDS), Meeting of the Central European Network (CEN: German Region, Austro-Swiss Region and Polish Region) of the International Biometric Society (IBS)

06.09. - 09.09.2020, Berlin (online conference)

Simulation von Schubrisiko bei MS in der Schwangerschaft moduliert durch Absetzen von Natalizumab – eine Simulationsstudie basierend auf Registerdaten

Meeting Abstract

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  • Marianne Charlotte Tokic - Abteilung für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie Ruhr-Universität Bochum, Bochum, Germany
  • Nina Timmesfeld - Abteilung für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie Ruhr-Universität Bochum, Bochum, Germany
  • Kerstin Hellwig - St. Joseph Hospital Bochum, Klinik für Neurologie, Bochum, Germany
  • Sandra Thiel - St. Joseph Hospital Bochum, Klinik für Neurologie, Bochum, Germany

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 65th Annual Meeting of the German Association for Medical Informatics, Biometry and Epidemiology (GMDS), Meeting of the Central European Network (CEN: German Region, Austro-Swiss Region and Polish Region) of the International Biometric Society (IBS). Berlin, 06.-09.09.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocAbstr. 297

doi: 10.3205/20gmds250, urn:nbn:de:0183-20gmds2501

Veröffentlicht: 26. Februar 2021

© 2021 Tokic et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Der Einfluss der Schwangerschaft sowie der Zeit post partum auf das Schubrisiko bei multipler Sklerose (MS) des rezidivierend-remittierenden Typs ist gut dokumentiert: In einer groß angelegten Beobachtungsstudie dokumentierten Confavreux et al. [1] einen Abfall der durchschnittlichen jährlichen Schubrate im Verlauf der Schwangerschaft, welcher besonders im dritten Trimester zum Tragen kommt. Im ersten Trimester post partum ist ein deutlicher Anstieg der Schubrate zu erwarten, welche sich daraufhin wieder dem Wert im Jahr vor der Schwangerschaft angleicht, sodass von einem protektiven Effekt der Schwangerschaft bei MS ausgegangen werden kann. Therapiestatus der Patient*innen wurde in den meisten Studien bisher nicht beachtet.

Natalizumab (NTZ), ein modernes Biologikum zur MS Therapie, verursacht bei ersatzlosem Absetzen eine temporäre Erhöhung der Schubrate nach Absetzen [2], teilweise über das prä-medikative Niveau hinaus [3]. Wenige Studien haben bisher die Interaktion der Effekte des Absetzens von NTZ und der Schwangerschaft auf das Schubrisiko betrachtet (jedoch siehe [4] und [5]), wobei keine eine untherapierte Vergleichsgruppe hatte.

Ziel dieser Studie ist es, an Hand von Simulationsdaten verschiedene Auswertungsmethoden, wie die Andersen-Gill Erweiterung des Cox Porportional Hazard Modells und Frailty Erweiterungen desselben Modells, für die die Interaktion des protektiven Effekts der Schwangerschaft und des negativen Effekts des Absetzens von Natalizumab auf das Schubrisiko in der Schwangerschaft sowie im postpartalem Jahr zu analysieren.

Hierfür wurden 86 Patient*innen aus einem großen deutschen MS-Schwangerschaftsregister (https://www.ms-und-kinderwunsch.de/) identifiziert, die mindestens 6 Monate vor der letzten Menstruation sowie mindestens 6 Monate nach der Schwangerschaft keinerlei Krankheits-modifizierende Therapien erhalten haben.

Auf Grundlage dieser Daten und der Arbeit von Confavreux et al. [1] sowie Vukusic et al. [6] soll ein Modell des Schubrisikos in der Schwangerschaft und post partum ohne Einfluss von Therapie erstellt werden, welches dann genutzt wird, um verschiedene Interaktionseffekte zu modellieren und den Fehler 1. Art, die Power und den Bias des Effektschätzer zu untersuchen.

Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.


Literatur

1.
Confavreux C, Hutchinson M, Hours MM, Cortinovis-Tourniaire P, Moreau T. Rate of pregnancy-related relapse in multiple sclerosis. Pregnancy in Multiple Sclerosis Group. N Engl J Med. 1998 Jul 30;339(5):285-91. DOI: 10.1056/NEJM199807303390501 Externer Link
2.
Fagius J, Feresiadou A, Larsson EM, Burman J. Discontinuation of disease modifying treatments in middle aged multiple sclerosis patients. First line drugs vs natalizumab. Mult Scler Relat Disord. 2017 Feb;12:82-87. DOI: 10.1016/j.msard.2017.01.009 Externer Link
3.
Papeix C, Vukusic S, Casey R, Debard N, Stankoff B, Mrejen S, Uhry Z, Van Ganse E, Castot A, Clanet M, Lubetzki C, Confavreux C; TYSEDMUS and OFSEP Group. Risk of relapse after natalizumab withdrawal: Results from the French TYSEDMUS cohort. Neurol Neuroimmunol Neuroinflamm. 2016 Oct 28;3(6):e297. DOI: 10.1212/NXI.0000000000000297 Externer Link
4.
Demortiere S, Rico A, Boutiere C. What is the best time to stop natalizumab in patients with active RRMS planning pregnancy? In: ECTRIMS 2019; 2019 Sep 11-13; Stockholm, Sweden. P781. Available from: https://onlinelibrary.ectrims-congress.eu/ectrims/2019/stockholm/279141/ Externer Link
5.
Landi D. Continuation of natalizumab versus interruption is associated with lower risk of relapses during pregnancy and postpartum in women with MS. In: ECTRIMS 2019; 2019 Sep 11-13; Stockholm, Sweden. 338. Available from: https://onlinelibrary.ectrims-congress.eu/ectrims/2019/stockholm/279583/ Externer Link
6.
Vukusic S, Hutchinson M, Hours M, Moreau T, Cortinovis-Tourniaire P, Adeleine P, Confavreux C; Pregnancy In Multiple Sclerosis Group. Pregnancy and multiple sclerosis (the PRIMS study): clinical predictors of post-partum relapse. Brain. 2004 Jun;127(Pt 6):1353-60. DOI: 10.1093/brain/awh152 Externer Link