Artikel
Ignaz Philipp Semmelweis' Arbeit über die Wochenbett-Sepsis – ein Rückblick aus epidemiologischer Perspektive des 21. Jahrhunderts
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 26. Februar 2021 |
---|
Gliederung
Text
Background: Einleitung: Wir überprüften Semmelweis' Originalpublikation von 1861, sein Gesamtwerk (Nachdruck von 1905) und die englische Übersetzung von 1981 über die Puerperalsepsis aus der Perspektive epidemiologischer Methoden und analysierten seine Daten nach den aktuellen Standards neu.
Methods: Besonderes Augenmerk wurde dabei auf Semmelweis' Definition der Mortalität an sich, auf Konzepte der modernen Epidemiologie, die bereits in Semmelweis' Werk erkennbar waren, und auf Verzerrungsquellen gelegt. Wir führten mehrere quantitative Bias-Analysen durch, um Selektions-, Informations- und Confounding-Bias zu untersuchen. Darüber hinaus geben wir einen systematischen Überblick über die konkurrierenden Hypothesen zur Ätiologie der Puerperalsepsis, die damals diskutiert wurden.
Ergebnisse: Murphys englische Übersetzung der Semmelweis-Publikationen enthält zu viele Fehler und sollte nicht für statistische Re-Analysen der Semmelweis-Daten verwendet werden.
Diskussion: Mehrere Merkmale ermöglichten es Semmelweis, die Ursache der Puerperalsepsis richtig zu erklären: die Gründung von zwei getrennten Geburtskliniken im Allgemeinen Krankenhaus mit Leichenexposition von Frauen in der Klinik 1, aber nicht von Frauen in der Klinik 2, die systematische tabellarische Erfassung der Mortalitätsstatistik und der experimentelle Nachweis der Wirkung der Händedesinfektion.
The authors declare that they have no competing interests.
The authors declare that an ethics committee vote is not required.