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Unterschiede in der Lokalisations-spezifischen Inzidenz und dem relativen Überleben des kutanen und mukokutanen genitalen Plattenepithelkarzinoms in Deutschland, 2007-2015
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Veröffentlicht: | 26. Februar 2021 |
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Einleitung: Direkte Vergleiche der Inzidenz und des Überlebens von kutanen versus mukokutanen genitalen Plattenepithelkarzinomen (SCCs) fehlen, obwohl sie wichtige Erkenntnisse liefern können. Unser Ziel war es, Inzidenz und Überlebensraten von kutanen und mukokutanen genitalen Plattenepithelkarzinomen Kopf an Kopf zu vergleichen, wobei wir dieselbe Quellpopulation, dieselbe Krebsregistrierungsmethodik und dieselben statistischen Methoden in einer Population vorwiegend weißer kaukasischer Abstammung verwendeten.
Material: Unter Verwendung von Daten (2007-2015) aus dem bevölkerungsbezogenen Krebsregister von Nordrhein-Westfalen (18 Millionen Einwohner) haben wir altersspezifische und altersstandardisierte (alter europäischer Standard) Inzidenzraten und altersstandardisierte relative 5-Jahres-Überlebensraten von SCC mit dem Periodenansatz für den Zeitraum von 2012 bis 2015 geschätzt.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 83.650 SCC-Fälle registriert. Die altersstandardisierte Inzidenzrate (pro 100.000 Personenjahre) der kutanen SCC betrug 36,5 (Standardfehler SE 0,17) bzw. 17,0 (SE 0,11) bei Männern und Frauen mit entsprechenden Raten für die mukokutane Genitalhaut, 1,3 (SE 0,03) und 4,5 (SE 0,06). Die Inzidenz sowohl der kutanen als auch der genitalen SCC nahm mit der Zeit zu (Männer, kutan: 7,8%, 95%CI 5,4-10,2; genital: 5,4%, 95%CI 2,5-8,3; Frauen, kutan: 9,8%, 95%CI 7,7-12,0; genital: 3,7, 95%CI 2,3-5,2). In allen Altersgruppen waren die Inzidenzraten von genitalen SCCs bei Frauen höher als bei Männern. Bei Männern war die Inzidenz der kutanen SCC an allen nicht-genitalen Lokalisationen höher als bei Frauen, mit Ausnahme der unteren Extremitäten. Die relative Fünf-Jahres-Überlebensrate war bei genitalen SCCs (Männer: 71%, Frauen: 75%), insbesondere der Skrotalhaut (67%) und der großen Schamlippen (62%), deutlich geringer als bei SCCs der nicht-genitalen Haut (Männer: 93%, Frauen: 97%).
Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.