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62. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

17.09. - 21.09.2017, Oldenburg

Teilnehmerrekrutierung für AAL und AGT-Projekte: Herausforderungen und Lösungswege

Meeting Abstract

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  • Marianne Behrends - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • Alexander Pauls - Jade Hochschule Oldenburg, Technik und Gesundheit für Menschen, Oldenburg, Deutschland
  • Kristin Illiger - Jade Hochschule Oldenburg, Technik und Gesundheit für Menschen, Oldenburg, Deutschland
  • Matthias Gietzelt - Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 62. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Oldenburg, 17.-21.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocAbstr. 264

doi: 10.3205/17gmds199, urn:nbn:de:0183-17gmds1994

Veröffentlicht: 29. August 2017

© 2017 Behrends et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund/Motivation: Die Entwicklung von assistierenden Gesundheitstechnologien und Angeboten aus dem Bereich AAL erfordert nicht zuletzt im Sinne einer partizipativen Forschung die Berücksichtigung nutzerspezifischer Bedürfnisse. Jedoch gestaltet sich die Nutzerrekrutierung in Forschungsprojekten häufig schwierig oder erfolgt oft erst zu einem späteren Zeitpunkt der Technikentwicklung [1]. Die frühe Rückmeldung der Zielgruppe ist aber wichtig für das Gelingen des Projektes und die spätere Akzeptanz des Produktes. Bei der Identifizierung von geeigneten Zugangswegen zu potentiellen Nutzergruppen können aktive Rekrutierungsstrategien (Informationsveranstaltungen, Telefongespräche etc.) und passive (Flyer, Zeitungsartikel etc.) unterschieden werden. Um ein partizipatives Forschungsdesign zu realisieren, bedarf es der Akquise und Betreuung von Vertreterinnen und Vertretern der potenziellen Zielgruppe in jeder Phase des Projektes. Während es zu Beginn des Projektes darum geht, Teilnehmerinnen und Teilnehmer für ein Projekt zu interessieren, müssen im weiteren Verlauf Prozesse etabliert werden, welche die Interessen der beteiligten Personen im Projekt sicherstellen. Dies kann realisiert werden etwa durch die Anpassung von Befragungsmodalitäten an die persönlichen Ressourcen der Probanden oder durch die Bildung eines Beirats. Über das Projekt hinaus sollten aber auch Aspekte bezüglich der Pflege des Probandennetzwerkes und der Bereitstellung von Ergebnissen berücksichtigt werden. Neben zielgruppenrechter Ansprache und Aufklärung, sind die Auswahl einer geeigneten Nutzergruppe, die Qualifikation der rekrutierenden Person sowie das Thema des Vorhabens wichtige Faktoren für das Gelingen einer projektbegleitenden Rekrutierungsstrategie.

Zielsetzung: Ziel des Workshops ist es, Lösungswege bei der Akquise und der Einbindung von Teilnehmerinnen und Teilnehmern anhand von Erfahrungen aus der Forschungspraxis aufzuzeigen.

Welche Barrieren es dabei gibt und wie diese innerhalb von Projekten überwunden werden können, soll gemeinsam im Workshop erarbeitet und diskutiert werden. Zentrale Fragestellungen dabei sind:

  • Welche Strategien zur Akquise von Teilnehmenden gibt es und welche haben sich bewährt?
  • Welche fördernden und hemmenden Faktoren beeinflussen die Rekrutierung?
  • Inwiefern müssen die befragten Personen besondere Fähigkeiten mitbringen, um die Usability von technischen Anwendungen beurteilen zu können?
  • Welche Funktion können potenzielle Nutzerinnen und Nutzer in AAL-AGT Projekten einnehmen?
  • Welche Rolle spielen die Forschenden in der Wahrnehmung der Probanden?
  • Wie kann ein Probandenpool erfolgreich aufgebaut und gepflegt werden?

Methode und Zielgruppe: Anhand von kurzen Impulsvorträgen verschiedener Referenten wird in die Fragestellungen eingeführt. In Kleingruppen werden dann divergente Positionen diskutiert und Erfahrungen ausgetauscht. Anschließend werden die Ergebnisse zusammengefasst.

Der Workshop richtet sich an Forscherinnen und Forscher sowie Anwenderinnen und Anwender von AAL und assistierenden Gesundheitstechnologien und soll als Plattform für den Erfahrungsaustausch dienen.


Literatur

1.
Künemund H. Chancen und Herausforderungen assistiver Technik - Nutzerbedarfe und Technikakzeptanz im Alter. Technikfolgenabschätzung – Theorie und Praxis. 2015;24(2):28-35.