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62. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

17.09. - 21.09.2017, Oldenburg

Mobiles/web-basiertes Monitoring akuter häufiger Infektionserkrankungen in Kohortenstudien

Meeting Abstract

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  • Stefanie Castell - Abteilung für Epidemiologie, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), Braunschweig, Deutschland; Institut für Infektionsepidemiologie, Twincore, Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung, Hannover, Deutschland; Deutsches Zentrum für Infektionsforschung (DZIF), Braunschweig, Deutschland
  • Gérard Krause - Abteilung für Epidemiologie, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), Braunschweig, Deutschland; Institut für Infektionsepidemiologie, Twincore, Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung, Hannover, Deutschland; Deutsches Zentrum für Infektionsforschung (DZIF), Braunschweig, Deutschland; Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 62. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Oldenburg, 17.-21.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocAbstr. 198

doi: 10.3205/17gmds188, urn:nbn:de:0183-17gmds1885

Veröffentlicht: 29. August 2017

© 2017 Castell et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Akute Infektionskrankheiten wie respiratorische oder gastrointestinale Erkrankungen weisen auch in Ländern wie Deutschland eine bedeutende Krankheitslast auf [1], [2] und tragen möglicherweise als Risikofaktoren zur Krankheitslast von nicht-übertragbaren Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall bei [3], [4], [5]. Eine Erfassung in Kohortenstudien erfolgt idealerweise prospektiv und zeitnah, um Erinnerungsfehler zu vermeiden und die Möglichkeit zu integrieren, entsprechende Bioproben für den mikrobiologischen Erregernachweis durch die Studienteilnehmer/innen selbst entnehmen zu lassen. Zugleich sollte eine solche Erfassung über einen längeren Zeitraum erfolgen, um saisonale Charakteristika oder beispielsweise Infektionsanfälligkeit valide bestimmen zu können.

Die genannten Anforderungen lassen sich durch eine mobile/internet-basierte Applikation am besten erfüllen. Eine der zu erwartenden Herausforderungen bezieht sich auf den Einschluss älterer Studienteilnehmer/innen, insbesondere der über 70-jährigen, die deutlich weniger als Jüngere das Internet nutzen (https://www.grouplink.de/ganz-vorn-mit-dabei-online-loesungen-aus-der-grouplink/).

Ziel: Die zu entwickelnde mobile/internet-basierte Applikation und die dazugehörige Studiendatenbank soll folgende Kriterien erfüllen: Bedienungsfreundlichkeit, langfristige Einsetzbarkeit in Kohortenstudien mit höchsten Datenschutzanforderungen und komplexen IT-Schnittstellen, kurzfristige Anpassungsfähigkeit an neue Themen, Unabhängigkeit von spezifischen Betriebssystemen und Endgeräten.

Vorgeschlagene Methodik: Zusammenarbeit von Expert/innen aus dem Bereich Epidemiologie, Mikrobiologie, Softwareprogrammierung, Gamification, Persuasive Technology, User Interface Design, Datenschutz

Diskussionspunkte:

  • Datenschutzproblematik (Identifizierbarkeit) durch Bereitstellung/Herunterladen der App über Mac App Store und Google Play Store
  • Einsetzbarkeit/erforderliche Anpassungen in Studien mit Teilnehmer/innen der Altersklassen 70+
  • Altersadaptierte Gamification
  • Interesse der Open Source Community



Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.


Literatur

1.
Bayer C, et al. Internet-based syndromic monitoring of acute respiratory illness in the general population of Germany, weeks 35/2011 to 34/2012. Euro Surveill. 2014;19:pii=20684.
2.
Plass D, et al. The disease burden of hepatitis B, influenza, measles and salmonellosis in Germany: first results of the Burden of Communicable Diseases in Europe Study. Epidemiol Infect. 2014;142:2024-2035.
3.
Madjid M, et al. Systemic infectious cause exaggerated local inflammation in atherosclerotic coronary arteries. Tex Heart Inst J. 2007;34:11-18.
4.
Grau AJ, et al. Common infections and the risk of stroke. Nat Rev Neurol. 2010;6:681-694.
5.
Haverich A, Kreipe HH. Warum wir die KHK nicht verstehen. DÄB. 2016;113:C358-C361.