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62. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

17.09. - 21.09.2017, Oldenburg

Limitationen von altersgruppenadjustierten Durchschnittswerten in der Wirtschaftlichkeitsprüfung für die Pharmakotherapie im Vertragsärztlichen Bereich unter Verwendung von Gini-Koeffizienten

Meeting Abstract

  • Fabian Schuster - Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder), Juristenfakultät, Frankfurt (Oder), Deutschland
  • Thomas Ostermann - Universität Witten/Herdecke, Witten, Deutschland
  • Reinhard Schuster - MDK Nord, Lübeck, Deutschland
  • Timo Emcke - Kassenärzliche Vereinigung Schleswig-Holstein, Bad Segeberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 62. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Oldenburg, 17.-21.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocAbstr. 110

doi: 10.3205/17gmds107, urn:nbn:de:0183-17gmds1078

Veröffentlicht: 29. August 2017

© 2017 Schuster et al.
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Gliederung

Text

Richtgrößen für Arzneimittel wurden seit über 20 Jahren verwendet, um den Kostenanstieg im zweitgrößten Kostenblock in der gesetzlichen Krankenversicherung zu begrenzen. Das Landessozialgericht Dresden erkläre derartige Prüfung für unzulässig, wenn kein Altersbezug verwendet wird. Es erfolgte für 2016 in den meisten Regionen der Kassenärztlichen Vereinigungen eine Umstellung der Unterteilung in Statusgruppen Mitlieder, Familienangehörige und Rentner in vier Altersgruppen. Das Versorgungsstärkungsgesetz hat die Möglichkeit zur Gestaltung regionaler Vereinbarungen eröffnet. In Schleswig-Holstein wurden für morbiditätsbezogenen Betrachtungen Morbidity Related Groups (MRG) eingeführt. Eine Reihe von anderen Regionen verwendet derzeit Durchschnittsprüfungen, die die gleichen Probleme wie die Richtgrößenprüfungen enthalten. Es soll untersucht werden, welcher Einfluss der Kassenartenstruktur auf das Prüfungsergebnis auch unter Verwendung der Altersgruppen besteht. Unterschiedliche Morbiditätsstrukturen zwischen den Krankenkassen sind Gegenstand des Risikostrukturausgleichs. Für die Beurteilung der Ärzte in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit in der Pharmakotherapie wird dieser Aspekt ohne ausreichende Beachtung patientenspezifischer Morbiditätsmerkmale nicht ausreichend gewürdigt.



Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.


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